Bei der von Ihnen eingesandten Pflanze handelt es sich um Gundermann (Glechoma hederacea), der zur Familie der Lippenblütler gehört. Seine Blätter sind nieren- bis herzförmig und seine glockenförmigen Blüten sind den Blattachseln angeordnet. Aufgrund der ätherischen Öle und der Bitterstoffe wurde der Gundermann früher als Gewürzpflanze und Heilpflanze verwendet. Bei übermäßiger Aufnahme kann es allerdings bei Säugetieren zu Vergiftungserscheinungen kommen.
Man findet Gundermann unter anderem auf nährstoffreichen Wiesen und Weiden, entlang von Heckenrändern, in Laubwäldern und an Waldrändern. Das von Ihnen eingesandte Exemplar ist sehr stark entwickelt, was auf ein üppiges Nährstoffangebot hindeutet.
Der Gundermann ist ein häufiger Begleiter von Gänseweiden. Offensichtlich kommt er mit den besonderen Bedingungen einer Gänseweide (relative Sauerstoffarmut) besser zurecht als andere Pflanzen. Eine chemische Bekämpfung der Ausläufer treibenden Pflanzen ist kaum möglich, da sich der Gundermann nur kurzzeitig durch Herbizide beeindrucken lässt. Selbst glyphosathaltige Produkte wie Roundup haben nur eine Teilwirkung. Nachhaltig lässt sich die Pflanze nur durch Förderung der Gräser verdrängen. Auf Gänseweiden fehlt es den Gräsern oft an Sauerstoff. Im Anfangsstadium kann man durch Tiefenlockerung und Nachsaat von Gräsern gegensteuern. Bei massenhaftem Auftreten sind ein Umbruch und eine Neueinsaat der Weide nötig.