Der Gundermann ist eine in Europa weit verbreitete, mehrjährige Pflanze. Das flach über den Boden wachsende, Ausläufer bildende Kraut mit nieren- bis herzförmigen Blättern und violetten Blüten ist sehr ausdauernd und schwer zu bekämpfen. Die Pflanze besitzt die Fähigkeit mit wenig Wasser auszukommen und Lücken im Bestand rasch zu schließen.
Nachhaltig lässt sich das Unkraut nur durch die Förderung der Gräser verdrängen. Dies ist über eine ausreichende Düngung, eine regelmäßige Nachsaat und eine moderate Beweidung zu erreichen. Wird, wie in Ihrem Fall, die Narbe durch die Beweidung der Schafe sehr kurz gehalten, so findet das Unkraut optimale Wuchsbedingungen und damit Ausbreitungsmöglichkeiten vor. Hier muss zur Verhinderung einer weiteren Ausbreitung ein schnellerer Umtrieb erfolgen.
Mechanisch stellt ein scharf und aggressiv eingestellter Striegel die beste Bekämpfungsmethode dar. Dadurch lassen sich große Mengen der oberflächigen Ausläufer der Pflanze abreißen. So wird sie zumindest in der weiteren Ausbreitung gestört.
Eine chemische Bekämpfung mit den im Grünland zugelassenen Herbiziden ist nicht möglich. Sie haben keine ausreichende Wirkung gegen Gundermann. Bei massenhaftem Besatz muss auch über Umbruch und Neueinsaat nachgedacht werden.
(Folge 22-2020)