Giersch treibt wieder aus

Giersch (Aegopodium podagraria) ist wahrlich ein sehr ausdauerndes und schwer zu bekämpfendes Unkraut. Die unterirdischen Ausläufer erreichen nicht selten Längen von 50 cm und mehr. Die Verlagerung in diese Dauerorgane ist offensichtlich weniger ausgeprägt als bei anderen Wurzelunkräutern. Selbst mit Glyphosat-haltigen Präparaten wie Roundup sind nur unzureichende Wirkungsgrade zu erreichen. Die besten Effekte werden nach unserer Erfahrung mit Garlon 4 erzielt. Das Präparat enthält den Wirkstoff Triclopyr und ist mit 480 g/l zur Bekämpfung von Bärenklau, für die Anwendung in Wiesen und Weiden, zugelassen. Bei Einsatz der zugelassenen Aufwandmenge von 2,0 l/ha werden auch andere Unkräuter wie die Graugrüne Binse, Giersch, Riesenbärenklau und Sauerampfer zumindest teilweise bekämpft. Die Wirkung setzt speziell bei Giersch aber sehr langsam ein. Es sind Wirkungsgrade von etwa 60 % zu erwarten, sodass eine einmalige Behandlung sicher nicht ausreicht. Zur Horst- und Einzelpflanzenbehandlung (z. B. mit der Rückenspritze) wird vom Hersteller eine 0,5%ige Lösung empfohlen. Der beste Anwendungszeitpunkt ist erreicht, wenn die Pflanzen eine Wuchshöhe von 20 bis 30 cm erreicht haben. Optimal ist es, wenn nach Niederschlägen auf dann weiche Blätter behandelt wird. Warmes, wüchsiges Wetter ist wichtig für die Verteilung des Wirkstoffs. Nach Anwendung von Garlon 4 ist eine Wartezeit von 14 Tagen einzuhalten. Das Präparat ist nicht kleeschonend, aber sehr verträglich gegenüber den Gräsern. Sobald die Unkrautpflanzen abgestorben sind, kann und sollte eine Nachsaat erfolgen.