Der Ehrenpreis ist eine Pflanzengattung, die zur Familie der Wegerichgewächse zählt. Es gibt über 450 verschiedene Arten. Sie können einjährig, aber auch mehrjährig sein. Häufig vorkommende Arten in unserer Region sind der Acker-, Feld-, Efeublättrige- und Persische Ehrenpreis, die auf lockeren, nährstoffreichen humosen Sand- und Lehmböden zu finden sind. Im intakten Grünland stellen sie kein Problem dar, da diese Pflanzenart sehr lichtbedürftig ist. In größeren Narbenlücken hingegen findet insbesondere der Efeublättrige Ehrenpreis als hauptsächlicher Herbstkeimer sehr gute Wuchsbedingungen. Ist der Winter mild, so kann sich diese flach über den Boden wachsende kleinwüchsige Pflanze gut entwickeln.
Eine Regulierung der am Grunde stark verzweigten Pflanzen mit den bis zu 30 cm lagen, oberirdischen Ausläufern ist sehr gut mechanisch mit dem Striegel möglich. Dieses Arbeitsgerät reißt die Pflanzen aus dem Boden. Der Bekämpfungseffekt lässt sich durch eine zweite Maßnahme in einer anderen Fahrtrichtung steigern. Durch diese Striegelgänge wird auch gleichzeitig das Graswachstum angeregt. Die Schließung der entstandenen und vorhandenen Narbenlücken ist durch eine Nachsaat oder Übersaat anschließend zwingend nötig. Empfohlen wird dazu die Verwendung von zertifiziertem Qualitätssaatgut. Zur Saat sollte dabei eine feuchte Witterungsphase genutzt werden. Gegen die Wetterkapriolen der vergangenen Jahre kann man natürlich nichts machen, jedoch gilt es, möglichst früh zu handeln. Dazu gehören eine ausgewogene Düngung, die Pflege der Narbe und auch dem Grünland einmal eine Erholungsphase zu gönnen.
Mit den in Grünland derzeit zugelassenen Grünlandherbiziden ist keine ausreichende Ehrenpreisbekämpfung möglich.
(Folge 35-2020)