Welchen Dünger bevorzugen?

Mikroorganismen und Regenwürmer lieben Organische Substanz. Vergleicht man die drei von Ihnen genannten organischen Dünger, so hat Hähnchenmist durch den Einstreuanteil höhere Anteile an Organischer Substanz als reiner Hühnerkot ohne Einstreu. Gärreste sind bezogen auf den Anteil an Organischer Substanz schlechter zu bewerten als Gülle, da durch den Gärprozess, bei dem Energie aus der organischen Masse gewonnen wird, Organische Substanz abgebaut wird. Möchten Sie etwas für das Bodenleben tun, ist von den genannten Düngern der Hähnchenmist vorzuziehen – wenn er gut verrottet ist. Ihre Frage nach der Ausbringungsmenge zur Verbesserung von Humusgehalt und Wasserspeicherfähigkeit des Bodens ist nicht pauschal zu beantworten, da dies von vielen Einflussfaktoren wie etwa Bodenart, Fruchtfolge, Bodenbearbeitung abhängig ist.

Hähnchenmist hat vergleichsweise hohe Phosphatgehalte. Mit 1 t Hähnchenmist werden durchschnittlich 18 kg P₂O₅ ausgebracht. Geht man von einem Phosphatbedarf einer dreijährigen Fruchtfolge mit gutem Ertrags­niveau von 240 kg P₂O₅ aus, so entspricht dies einer jährlichen Hähnchenmistgabe von etwa 4,5 t/ha. Zudem wird die Ausbringmenge durch die Düngeverordnung eingeschränkt. Zunächst richtet sich der Einsatz des organischen Düngers nach dem Bedarf der angebauten Kultur. Des Wei­teren dürfen im Betriebsdurchschnitt nur maximal 170 kg N/ha in Form von organischen Düngern aufgebracht werden. Die Einhaltung des zulässigen N-Saldos von 50 kg N/ha im dreijährigen Mittel und des zulässigen Phosphat-Saldos in Höhe von 10 kg P₂O₅/ha im sechsjährigen Mittel ist ein weiterer, die Einsatzmenge begrenzender Faktor. Die zulässigen N- und P-Salden beziehen sich auf alle eingesetzten Dünger.

(Folge 8-2019)