Organische Düngemittel stehen im Betrieb vielfach kostenlos zur Verfügung. Die darin enthaltenen Nährstoffe haben aber einen Wert. Für die Kalkulation des Düngewertes kann der Rindermist nach dem folgenden Schema eingeordnet und mit Reinnährstoffpreisen bewertet werden. Es ist dabei zu beachten, dass die jeweiligen Nährstoffgehalte im Einzelfall abweichen können.
Rindermist hat im Durchschnitt bei 23 % Trockenmassegehalt folgende Inhaltsstoffe je Tonne:
- Stickstoff (N): 5,6 kg,
- Phosphat (P2O5): 2,9 kg,
- Kaliumoxid (K2O): 9,6 kg.
Bei den aktuellen Mineraldüngerpreisen von 0,95 € je kg N, 0,62 € je kg P2O5 und 0,77 € je kg K2O (inklusive Mehrwertsteuer) liegt der Düngewert bei 14,55 €/t.
Die N-Wirksamkeit im Jahr der Ausbringung ist beim Rindermist mit 25 % anzusetzen.
Beim Kleegrasverkauf sollte der Verkäufer die tatsächlichen und die kalkulatorischen Kosten in Ansatz bringen. Dazu gehören die Anbau-, Pflege- und Düngerkosten sowie die Kosten der Arbeitserledigung und der ortsübliche Pachtansatz. Die entstehenden Kosten sollten auf die Nutzungsdauer bzw. die Zahl der Schnitte umgelegt werden. Bei der Kalkulation zu einem möglichen Preis sind brutto folgende Annahmen möglich:
- Saatgut: ca. 135 €/ha
- Dünger: ca. 390 €/ha (N: 0,95 €/kg P2O5; 0,62 €/kg; K2O: 0,77 €/kg) nach Entzug, Pflanzenschutz 0 €, variable Maschinenkosten: ca. 495 €/ha (Kalkulation: Pflügen, Säen, Düngung nach Maschinenringsätzen),
- sonstige variable Kosten: 20 €/ha.
Die Kosten für den Kleegrasanbau würden dann bei rund 1040 €/ha liegen (brutto).
Die Flächenkosten bei einer zu zahlenden Pacht bzw. über einen Pachtansatz bei Eigentumsflächen sind regional sehr unterschiedlich. Zum ersten Schnitt kann die Hälfte in Ansatz gebracht werden. Der Betrag wäre dann den 1040 € noch zuzuschlagen.
Die Betriebsprämie bleibt bei der Berechnung unberücksichtigt. Sie wird zur Abdeckung der betrieblichen Festkosten und als Gewinnbeitrag angesehen.
Sie können Ihre eigenen Aufwendungen nach diesem Schema in Ansatz bringen und dabei die örtliche Angebots- und Nachfragesituation berücksichtigen.
(Folge 15-2020)