Üblich ist der Einsatz konzentrierter Schwefelsäure (>95 %). Die Einsatzmenge richtet sich nach dem Wirtschaftsdüngersubstrat – Gärrest braucht mehr als Schweinegülle – und nach dem angestrebten pH-Wert. Je niedriger dieser ist, desto besser ist die Wirkung auf Ammoniakverluste, aber umso höher die Säuremenge. Daher werden meistens pH-Werte zwischen 5,5 und 6 als Kompromiss umgesetzt. Die notwendigen Mengen können dann zwischen 3 und 10 l konzentrierter Schwefelsäure je m³ Wirtschaftsdünger liegen. Aus wirtschaftlichen Gründen werden auch geringere Mengen eingesetzt – dann aber auch mit geringeren Effekten.
Konzentrierte Säure zu verdünnen, ist ein sehr gefährliches Verfahren. Es wird sehr heiß (>100 °C), spritzt und sollte daher in professionellen Verfahrensketten mit Kühlung durchgeführt werden. Auch verdünnte Schwefelsäure ist nicht ungefährlich, die Sicherheitsdatenblätter fordern zum Beispiel Schutzhandschuhe und Schutzbrille als persönliche Schutzausrüstung. Darüber hinaus gelten Vorgaben für die Lagerung, den Transport und den Umgang mit der Substanz.
Es ist daher wohl eher zielführend, ein kommerzielles System wie etwa SyreN einzusetzen, das den einschlägigen Vorschriften entspricht und so optimiert ist, dass der Kontakt mit Säure bei sachgerechtem Umgang vermieden wird. Anwender brauchen einen ADR-Schein, der zur Beförderung von Gefahrgut berechtigt. Systeme zur Ansäuerung sind förderfähig in einem Förderprogramm der Rentenbank.
(Folge 8-2021)