Gülle nach der Zwischenfruchtsaat?

Die Düngung von Zwischenfrüchten im Rahmen des Greenings mit organischen Wirtschaftsdüngern ist erlaubt. Auch die Düngeverordnung lässt eine Stickstoffdüngung zu Zwischenfrüchten in Höhe von maximal 30 kg/ha Ammonium-Stickstoff bzw. 60 kg/ha Gesamt-Stickstoff in Abhängigkeit der Vorfrucht (etwa nach Getreide) zu. Eine Einarbeitungspflicht von flüssigen organischen Wirtschaftsdüngern wie Gülle oder Gärrest gibt es nur nach einer Ausbringung auf unbestelltem Acker. Ist der Acker bestellt – so wie im geschilderten Beispiel mit Zwischenfrüchten – dürfen flüssige Wirtschaftsdünger breitflächig ausgebracht werden. Eine bodennahe Ausbringung auf bestelltem Acker schreibt die Düngeverordnung erst ab 1. Februar 2020 vor. Zu den bodennahen Ausbringverfahren zählt auch die Ausbringung mittels Schleppschlauchverteiler.

Somit hat der Landwirt in Ihrer Nachbarschaft verordnungskonform und sogar darüber hinaus vor Beginn der Verpflichtung zur bodennahen Ausbringung gehandelt. Insbesondere aufgrund der diesjährigen Witterung sind gasförmige Stickstoffverluste durch bodennahe Ausbringung zwar zu reduzieren, aber nicht gänzlich zu vermeiden. Das „Einwaschen“ der ausgebrachten Gülle durch nachfolgende Niederschläge blieb vielerorts aus. Ein direktes Einbringen der Gülle in den Boden oder das Einarbeiten der Gülle unmittelbar nach der Ausbringung ist im Sinne einer Steigerung der Stickstoffeffizienz sinnvoll, aber nur vor der Bestellung möglich und aus betriebsorganisatorischer Sicht nicht immer praktizierbar.

(Folge 42-2018)