Es handelt sich hierbei um eine an Flugbrand (Ustilago nuda) erkrankte Pflanze. Anstelle von Körnern bilden sich an den infizierten Pflanzen Brandähren. Diese enthalten statt der Kornanlage und Spelzen eine dunkle Sporenmasse, die anfangs von einem silbrigen Häutchen umschlossen ist. Nach dem Ährenschieben reist es auf und die Brandsporen stäuben unter der Einwirkung von Wind aus. So infizieren sich blühende, noch befallsfreie Ähren. Übrig bleiben die nackten, aufrechtstehenden Ährenspindeln im Bestand.
Warme Temperaturen zum Zeitpunkt der Keimung des Saatgutes stellen optimale Infektionsbedingungen für den Pilz dar. Bodentemperaturen über 16 °C fördern die Keimlingsinfektion. Flugbrand ist eine samenbürtige Krankheit, die sich vorbeugend durch eine Saatgutbeizung bekämpfen lässt. Tritt dennoch Gerstenflugbrand in gebeizten Beständen auf, können Saattermin, Trockenheit bzw. Wärme nach der Saat sowie die Sorte und die Wirksamkeit des Beizmittels ursächlich sein.
(Folge 25-2020)