Wochenblatt-Leser Benedikt H. in O. fragt: Wir bauen auf etwa 340 Höhenmeter Getreide und Raps an, vor einigen Jahren ist noch CCM als Schweinefutter hinzugekommen. Wie rechnet sich CCM mit etwa 15 t/ha Ertrag gegenüber Getreide mit 10 t/ha und Raps? Technik ist für beide Varianten vorhanden.
Dr. Thomas Böcker, Referent für Betriebswirtschaft, LWK NRW, antwortet: Sie schreiben, dass Technik für Getreide und Raps sowie für Mais in Form von CCM vorhanden ist. In diesem Fall können Sie für den Vergleich der Wirtschaftlichkeit einen Vergleich der Deckungsbeiträge der einzelnen Kulturen anstellen. Das heißt, Sie rechnen den Erlös minus die variablen Kosten (also Saatgut, Düngung, Pflanzenschutz, Diesel und Reparaturen, Lohnarbeiten sowie einige weitere Positionen). Die Festkosten der Maschinen und im Betrieb können außen vor gelassen werden, da sie ohnehin anfallen.
Planerische Deckungsbeiträge 2023
Für Weizen, Raps und Mais sind planerische Deckungsbeiträge für das Jahr 2023 in der Übersicht dargestellt. Die Erzeugerpreise und die Inputkosten können im aktuellen Marktumfeld natürlich stark schwanken. Beim Weizen wird von Futterweizen ausgegangen und beim Raps ist bereits ein Zuschlag für den Ölgehalt eingepreist. Die Erträge sind etwas niedriger als Sie berichten und beziehen sich auf Durchschnittswerte für einen guten Standort. Die Kosten können Sie ebenfalls der Übersicht entnehmen. Hier sei nur darauf hingewiesen, dass im Falle des Anbaus von CCM auch eine eventuelle Zwischenfrucht eingepreist werden muss, die bei den Winterungen nicht anfällt. Bei der Düngung wird für CCM zudem mit einem hohen Anteil an Wirtschaftsdünger gerechnet.
Bei den planerischen Deckungsbeiträgen für 2023 liegt der Winterraps vor CCM und Winterweizen. Das Marktumfeld ist weiterhin sehr positiv. Bei ausreichend Wasserversorgung im Sommer kann auch der CCM ein sehr gutes Ergebnis liefern. Die Höhenlage Ihres Betriebs könnte sich hier als Vorteil erweisen. Beim Winterweizen sei angemerkt, dass eine Strohnutzung oder ein Strohverkauf nicht eingepreist wurde. Auch wurde hier keine organische Düngung angenommen, sodass die Düngungskosten aktuell sehr hoch sind. Je nach Betriebssituation wäre somit auch eine wirtschaftliche Präferenz des Weizens denkbar.
Um eine genaue Beurteilung der Wirtschaftlichkeit darzustellen, wären betriebsindividuelle Erfolgszahlen und Kosten natürlich deutlich besser geeignet.
Das bringen Weizen, Raps und CCM |
|
Mit betriebseigene Daten lässt sich das Ranking absichern |
Planerischer Deckungsbeiträge 2023 |
Winterweizen |
Winterraps |
CCM |
guter Standort |
14 % Feuchte |
9 % Feuchte |
40 % Feuchte |
Ertrag Plan dt FM/ha |
90 |
40 |
122 |
Preis Plan (netto) €/dt |
25,5 |
60,9 |
20,3 |
Leistung (ohne Prämien, ohne Stroh) €/ha |
2298 |
2435 |
2473 |
Saatgut €/ha |
109 |
105 |
240 |
Düngung €/ha |
450 |
377 |
275 |
Pflanzenschutz €/ha |
180 |
200 |
90 |
Sonstiges inkl. Zwischenfrucht €/ha |
69 |
74 |
115 |
variable Maschinenkosten €/ha |
448 |
458 |
671 |
Variable Kosten (netto) €/ha |
1257 |
1214 |
1390 |
Deckungsbeitrag (netto) €/ha |
1041 |
1221 |
1082 |
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(Folge 48-2022)