Mit dem Anbau von Gründüngungszwischenfrüchten werden Nährstoffe festgehalten. Er dient gleichzeitig als Bodenschutz vor Erosion und Verschlämmung wie auch der Humusversorgung. Zunehmend wird dabei von den abfrierenden Zwischenfrüchten auf winterharte Zwischenfrüchte umgestellt, da sich herausgestellt hat, dass die Nährstoffbindung der abfrierenden Arten nur bis zu den ersten Frösten reicht und bereits über Winter ein großer Teil des im Aufwuchs gebundenen Stickstoffs freigesetzt wird. Je nach Boden und Witterung gehen mehr oder weniger hohe Anteile des N durch die winterliche Auswaschung verloren.
Der winterharte Raps wächst im Frühjahr weiter und hält somit die in der Pflanzenmasse gebundenen Nährstoffe bis zum Umbruch. Sein Wachstum beginnt recht früh und somit ist er auch in der Lage, noch im Frühjahr zusätzlich ausgebrachte Nährstoffe aufzunehmen. Diese werden relativ zügig nach dem Umbruch freigesetzt und kommen der Folgekultur zugute. Eine solche indirekte Düngung zum Mais ist aber weniger gut kalkulierbar, da die Zersetzung je nach Bodenbedingungen mehr oder weniger schnell abläuft. Zudem muss davon ausgegangen werden, dass ein Teil in Form von Humus festgelegt wird und der Folgekultur somit nicht zur Verfügung steht. Ein weiteres Problem kann darin bestehen, den massigen Aufwuchs des gedüngten Rapses einzuarbeiten. Wird dieser grün untergepflügt, können Säure bildende Silierprozesse einsetzen, die die Keimung und die Jungpflanzenentwicklung des Maises schädigen. Alternativ muss der Raps früh genug abgespritzt werden, um dieses zu verhindern. Damit ist aber wiederum fraglich, ob der gedüngte Stickstoff vom Raps komplett aufgenommen wurde.
Daher ist eine direkte Düngung zum Mais ein risikoloseres und besser zu kalkulierendes Verfahren. Hier kann der Ammoniumstickstoff der Gülle als voll düngewirksam in Ansatz gebracht werden. Bei Rindergülle kann dieser mit einem Faktor von 1,4 noch höher kalkuliert werden, da aus dem organisch gebundenen N bis zur Maisreife noch ein Teil mineralisiert wird. Der nicht gedüngte Raps kann aufgrund seiner geringen Masse durchaus bis Ende März stehen gelassen werden, ohne die beschriebenen Probleme zu bereiten.