In der Annahme, dass es sich bei dem Gras um Ackerfuchsschwanz handelt, sprechen Sie ein allgemeines Problem an. Herbstprodukte, also in erster Linie über den Boden wirksame Präparate, brauchen viel Feuchtigkeit. Sind die Bedingungen eher trocken, gelingt häufig keine ausreichende Bekämpfung. Auf Tonböden ist selbst bei optimalen Voraussetzungen zumeist keine ausreichende Bekämpfung zu erzielen. Der Ackerfuchsschwanz läuft hier auch aus tieferen Bodenschichten auf und wird vom nur oberflächlich einwirkenden Bodenherbizid nicht erfasst.
Um das Problem in den Griff zu bekommen, sind hier noch Nachbehandlungen mit blattwirksamen Produkten erforderlich. Die besten Wirkungsgrade lassen sich im Weizen bei Einsatz von Atlantis (400 bis 500 g/ha) + Formulierungshilfsstoff (0,8 bis 1,0 l/ha), + 30 l/ha AHL erreichen. Atlantis ist vorzugsweise im Frühjahr einzusetzen.
In Gerste sind die Mittel allgemein weniger wirksam. Hier sollte die Nachbehandlung nach Möglichkeit noch im Spätherbst mit 0,9 l/ha Axial erfolgen. In Mais und Raps sind grundsätzlich bessere Möglichkeiten der Bekämpfung gegeben. Diese gilt es konsequent zu nutzen.
Zum „Gesamtprogramm“ Ackerfuchsschwanzbekämpfung zählt zudem:
– mittlere Saattermine wählen (keine extremen Frühsaaten),
– keine Gerste auf Standorten anbauen, wo Axial nicht mehr ausreichend wirkt,
– nach der Ernte eine zeitige Bodenbearbeitung, eventuell auch eine frühzeitige Pflugfurche durchführen, dem Fuchsschwanz ein Saatbeet bereiten (z. B. Walzen) und den Aufwuchs kurz vor der Saat mit Glyphosat-haltigen Produkten (etwa Roundup) bekämpfen,
– konkurrenzstarke Sorten wählen und eher etwas dicker drillen (lieber ein etwas zu dicker Weizen als ein passender mit Ackerfuchsschwanz).