Ursächlich für das beschriebene Absterben der Triticale ist nicht Rhizoctonia solani. Diese pilzliche Infektion tritt in der Regel in Hackfrüchten wie Mais, Zuckerrüben und Kartoffeln mit relevanter Bedeutung auf. Dennoch gibt es auch Rassen dieses Pilzes an Getreide. In Ihrem Fall ist der Befall aber eher als Sekundärerreger zu betrachten. Ähnlich sind auch die Schadpilze Pythium und Typhula einzuordnen.
Vor allem auf leichten Böden findet man in diesem Frühjahr viele geschwächte Triticale-Bestände. Dabei handelt es sich um ein multifaktorielles Problem. Anfang Januar zeigte die Triticale bereits Befall mit Mehltau, bedingt durch Infektionen in der letzten Dezemberdekade mit warmen und trockenen Tagen. Stark betroffen ist die Sorte Adverdo, aber auch Grenado und Dinaro. Momentan (Anfang März) bildet sich der Mehltau durch ungünstige Witterung zurück. Außerdem ist die Triticale durch Staunässe (hohe Niederschlagsmengen über Winter), schlechte Ablage bei der Saat, geringe Triebkraft einiger Saatgutpartien (überlagertes Saatgut), hohe pH-Werte auf Teilflächen, Bodenherbizide aus dem Herbst, Stickstoffverlagerung in tiefere Bodenschichten und Manganmangel geschwächt. Sofern die Wurzel stark genug ausgebildet ist, schiebt die Triticale grüne Blätter nach. Es empfiehlt sich, die Triticale frühzeitig mit Stickstoff anzudüngen, da der Mehltau der Pflanze Stickstoff entzieht. Hohe Gaben bringen dabei allerdings keinen Vorteil.
Außerdem können Sie diese Bestände ab Befahrbarkeit mit einer Mikronährstoffmischung aus 1,25 bis 2,0 l/ha flüssigen Mangannitrat (235er) + 5 bis 7,5 kg/ha Epso Combitop evtl. + 30 bis 40 l/ha AHL aufpäppeln.
Nur in späten, wenig weit entwickelten Beständen, in denen durch Mehltau ein Verlust der gesamten Blattmasse droht, ist eine Fungizidmaßnahme etwa mit 0,4 l/ha Ceralo oder 0,4 l/ha Gladio sinnvoll.
Mischungen mit Mikronährstoffen (siehe oben) sind möglich. Bei Zugaben von AHL empfehlen sich maximal 30 l/ha. Vorhandenen Gelbrost müssen Sie erst ab EC 30/31 beachten.