Es handelt sich um Topinambur (Helianthus tuberosus). Die Pflanze gehört zur Gruppe der Korbblütler, denen zum Beispiel auch Disteln und Sonnenblumen angehören. Aufgrund der Wurzelknollen, die im Sommer an unterirdischen Ausläufern gebildet werden, lässt sich Topinambur nur schwerlich aus Flächen verbannen. Bereits Bruchteile der Knollen reichen aus, um neue Pflanzen zu bilden. Topinambur ist zudem sehr konkurrenzstark. Am besten lässt sich die Pflanze in Graseinsaaten bekämpfen. Bei häufigem Schnitt werden die Pflanzen bzw. die Knollen „ausgelaugt“. Im Mais ist eine Unterdrückung mit z. B. 1,5 l/ha Calaris oder 1,0 l/ha Lontrell 100 möglich. Zum Zeitpunkt der Anwendung sollten die Pflanzen eine Wuchshöhe von 20 cm erreicht haben. In Getreide eignet sich unter anderem U 46 M-Fluid (1,5 l/ha), Starane 0,5 l/ha + Pointer SX 37,5 g/ha oder auch Ariane C mit 1,5 l/ha zur Bekämpfung des Aufwuchses. Das Ausreißen der oberirdischen Pflanzteile wird nicht ausreichen, um die Pflanze nachhaltig zu beeindrucken.
Eine vollkommene Bekämpfung wird nur gelingen, wenn die Speicherorgane aus der Fläche verschwinden. Sind die Knollen einmal ausgegraben (vielleicht findet sich eine interessierte Schulklasse), lassen sie sich als Kartoffelersatz nutzen. Bereits 1962 wurden in Paris erste Versuche unternommen, mithilfe der exotischen Frucht geschmackvolle Gerichte auf den Tisch zu bringen. Darauf aufbauend wurden neben Topinambur zahlreiche weitere Bezeichnungen wie Erdartischocke, Erdschocke, Zuckerkartoffel, Erdsonnenblume oder Ewigkeitskartoffel kreiert.