Die Ansprüche an die Saatbettbereitung der Zuckerrübe sind bekanntlich hoch. Insbesondere bei der pfluglosen Bestellung muss sehr gezielt geplant und gearbeitet werden, da die Pflanzenreste der Vorkultur, in diesem Fall der Zwischenfrucht, an der Oberfläche verbleiben und die optimale Saatgutablage stören können. Die im vorliegenden Fall für den Anbau ausgewählte Zwischenfrucht Senf hat sich im Zuckerrübenanbau, auch bei pflugloser Bestellung, langjährig bewährt. Selbst nach milden Wintern war in der Vergangenheit der Pflanzenbestand im zeitigen Frühjahr gut abgestorben, sodass ohne besondere Zusatzmaßnahmen mit der Saatbettbereitung begonnen werden konnte.
Erst in den vergangenen beiden Jahren ohne Winter und damit fast ohne Frost ergeben sich durch die nicht richtig abgefrorenen Zwischenfrüchte Probleme bei der Saatbettbereitung. Die Diskussion über die richtige Vorgehensweise ist in der Praxis vielfältig. Nach den bisherigen Erfahrungen sollte abgewartet werden, wie sich der Winter entwickelt und ob ein Abmulchen überhaupt notwendig ist. Die Frage, ob im Herbst oder im Frühjahr gemulcht werden soll, ist hauptsächlich im Hinblick auf die Bestandsentwicklung der Zwischenfrucht zu stellen. Bestände, die zu früh, das heißt vor Ende August bestellt wurden, entwickeln sich häufig zu üppig und beginnen zu blühen, was eigentlich unerwünscht ist. Nur hier erscheint der Herbsteinsatz eines Mulchers sinnvoll. Ansonsten sollte Ziel sein, den Zwischenfruchtbestand ins Frühjahr zu überführen und nach entsprechender Frosteinwirkung einzuarbeiten. Friert der Bestand wie in den vergangenen beiden Jahren häufig nicht richtig ab, sollte im zeitigen Frühjahr gemulcht werden. Dabei ist darauf zu achten, dass nicht zu tief gearbeitet wird, damit das Mulchmaterial etwas locker auf dem Boden oberflächlich aufliegt und nicht durch Sauerstoffmangel fault. Vom vorhergehenden Einsatz einer Walze im Herbst wird abgeraten.