Grundsätzlich kann sich der Schorf auf den Mutterknollen nicht auf die Tochterknollen „vererben“. Vielmehr sind es die Bodenbedingungen und die grundsätzliche Neigung/Anfälligkeit einer Sorte, sich mit Schorferregern zu infizieren und Schorf auszubilden. Schorf spiegelt so gewissermaßen auch die Wachstums- und Bodenverhältnisse während der Saison wider. Als Reaktion auf Trockenheit, wie in den Jahren 2018 und 2019, neigen Kartoffelknollen eher dazu, „schorfig“ zu werden als in nasseren Jahren.
Möchte man „schorfige“ Knollen im kommenden Jahr erneut auspflanzen, sollte der Schorf nicht in den Keimzonen, den sogenannten Augen, der Knollen sitzen. Ist das Kartoffelauge mit Schorf befallen, wird die Knolle aus diesem Auge nicht oder nur vermindert austreiben. Passiert das an mehreren Augen einer Kartoffel, so droht ein ungleicher Aufgang und ein schlechter Ansatz im kommenden Jahr.
Stark mit Schorf befallene Kartoffeln sind im Kochtopf besser aufgehoben.
(Folge 38-2019)