Die Bekämpfung von Durchwuchskartoffeln ist bekanntermaßen schwierig. Das Kartoffellaub sollte eine Größe von 15 cm im Durchmesser haben. Sind die Pflanzen zu klein, wird nicht genügend Wirkstoff aufgenommen. Sind sie zu groß, reicht die Mittelwirkung für einen befriedigenden Erfolg nicht mehr aus. Da nie alle Pflanzen im optimalen Stadium sind, muss mehrfach, in der Regel zweimal behandelt werden.
Die erste Behandlung sollte erfolgen, wenn die erste Auflaufwelle die oben genannte Größe erreicht hat. Die zweite entsprechend später. Danach schließt der Mais in der Regel die Reihen.
Der Wirkstoff Mesotrione im Callisto ist zur Kartoffelbekämpfung am besten geeignet. Pro Hektar und Jahr können 150 g zum Einsatz kommen. Callisto hat einen Wirkstoffgehalt von 100 g/l Mesotrione. Für die zweite Behandlung stünden dann nur noch 0,5 l/ha zur Verfügung. Das ist zu wenig für eine ausreichende Wirkung. Durch Zusätze wie Bromoxynil (zum Beispiel B235) lässt sich mehr aus dem Mesotrione herausholen. So ist die Wirkung von 0,75 l/ha Callisto + 0,3 l/ha B235 mit der von 1 l Callisto vergleichbar. B235 wird nicht mehr vertrieben und ist in diesem Jahr letztmalig einsetzbar. Alternativ bietet sich ein zweimaliger Einsatz von Botiga mit jeweils 0,75 l/ha an. Botiga enthält 90 g/l Mesotrione und 300 g/l Pyridat. Über das Pyridat und die griffige Formulierung ergibt sich eine gute Gesamtwirkung. Für die zweite Behandlung hat sich ein Zusatz von 0,35 l/ha Effigo bewährt. Die im Produkt enthaltenen Wuchsstoffe sorgen dafür, dass bereits gebildete Tochterknollen nicht mehr keimfähig sind. Nach einem Einsatz von Effigo sollten im Folgejahr keine Kartoffeln nachgebaut werden.
(Folge 22-2021)