Gräser als Untersaat in Getreide

In den 60er- und 70er-Jahren gab es eine Empfehlung, Einjähriges Weidelgras als Untersaat mit einer Saatstärke von 6 kg/ha zu etablieren. Das Verfahren setzte sich jedoch nicht durch, da entweder die Deckfrucht durch zu starken Graswuchs beeinträchtigt wurde oder der Graswuchs als Gründecke nicht ausreichte.

Bei der Aussaatstärke von 1 kg dürfte sich nach den vorangegangenen Schilderungen das Problem des Durchwuchses und der damit verbundenen Beeinträchtigung der Deckfrucht zwar verringern. Vermutlich wird jedoch die Untersaat aufgrund einer nicht ausreichenden Gründecke nicht erfolgversprechend sein. Theoretisch kann aber mit 1 kg eine volle Gras-Bestandesdichte erzielt werden, wenn alle Pflanzen gleichmäßig verteilt sind und so erfolgreich aussamen und auflaufen. Die Erfolgschancen sind allerdings als gering einzuschätzen. Da die Anbaukosten aber sehr gering sind, geht man mit dieser Untersaat aber auch kein großes Risiko ein. Wenn das Ziel nur eine Flächenbegrünung ist, kann man den Versuch sicher unterstützen. Zur anschließenden Futternutzung ist aber die Untersaat von Welschem Weidelgras oder die Blanksaat von Einjährigem Weidelgras oder Welschem Weidelgras vorzuziehen. Grundsätzlich eignet sich Winterweizen als Deckfrucht weniger gut als Hafer.