Grundsätzlich sollten bei der Auswahl von Zwischenfrüchten sowohl in Reinsaat als auch bei Zwischenfruchtmischungen unbedingt die Anforderungen an kultur- und fruchtfolgeabhängige phytosanitäre Aspekte beachtet werden. So sind in Rapsfruchtfolgen auf jeden Fall Zwischenfruchtmischungen zu vermeiden, die Kreuzblütler aufweisen, selbst wenn diese nur in geringen Anteilen enthalten sind. Hier gilt es primär die Verbreitung von Kohlhernie über den Zwischenfruchtanbau nicht noch zu befördern. Als Ausnahme ist in diesem Zusammenhang Ölrettich zu erwähnen, der als Zwischenfrucht in der Regel keine Kohlhernie vermehrende Art ist und in Rapsfruchtfolgen bedingt geeignet ist. Zu den häufig in Zwischenfruchtmischungen verwendeten Kreuzblütlern zählen neben dem bekannten Senf beispielsweise auch Leindotter, Tiefenrettich, Winterrübsen, Futterraps und Markstammkohl.
Sonnenblumen, Ramtillkraut, Perserklee, Alexandrinerklee und Sommerwicken sind Wirtspflanzen für Sklerotinia, die auf Raps übertragen werden kann. Zwischenfruchtmischungen mit dominierenden Anteilen dieser Arten sind daher für Rapsfruchtfolgen nicht zu empfehlen. Andererseits ist nach derzeitigen Erkenntnissen nicht genau zu beurteilen, ob von diesen Arten, wenn sie nur in geringen Anteilen in Zwischenfruchtmischungen vorkommen und als Zwischenfrucht nur eine kurze Vegetationszeit haben, ein relevantes Krankheitsübertragungspotenzial ausgeht. Wahrscheinlich ist das Risiko eher gering. Grundsätzlich können Landwirte aber auch dieses Risiko ausschließen, indem sie in Rapsfruchtfolgen Zwischenfruchtmischungen ohne die aufgeführten Arten verwenden.
Als geeignete, weil fruchtfolgeneutrale bis positiv wirkende Zwischenfrüchte in Rapsfruchtfolgen, gelten nach bisherigen Erkenntnissen Arten wie Phacelia, Rauhafer, Buchweizen, Öllein, Lupine, Ackerbohnen, Felderbsen, Wickenarten und Gräser (zum Beispiel Welsches Weidelgras, Sudangras, Getreidearten). Alexandriner- und Perserklee können zwar im Hinblick auf Sklerotinia kritisch gesehen werden, diese Arten haben aber eine positive Wirkung bei der Reduzierung von Kohlhernie.
(Folge 34-2021)