Das Kanadische Berufkraut ist eine wärmeliebende Lichtpflanze und findet insbesondere in Narbenlücken gute Wuchsbedingungen. Es ist eine ein- bis zweijährige krautige Pflanze mit aufrechtem, bis zu 1 m hohen Wuchs. Sie blüht vom Sommer bis in den Herbst. Der Blütenstand besteht aus Hunderten von Blütenkörben mit 50 bis 60 Blüten, deren Farbe von gelblich bis grünlich reicht. Wind verbreitet die 25.000 bis 250.000 Samen pro Pflanze als Schirmchenflieger. Sie keimen von Frühjahr bis Herbst.
Zunächst ist zu überprüfen, warum es zu der flächendeckenden Verunkrautung gekommen ist. Gerade in den vergangen zwei Jahren brauchte das Grünland wegen der Sommertrockenheit lange Zeit, um sich zu regenerieren. Eine späte Nutzung zur Heugewinnung führt häufig zum Aussamen von Unkräutern, die in weniger dichten Grünlandnarben dann günstige Keim- und Wuchsbedingungen finden. Die feuchten Bedingungen in diesem Jahr führten zu einem verstärkten Auflaufen, insbesondere von Unkräutern. Es besteht jetzt, etwa vier Wochen nach dem Abfahren des Aufwuchses, die Möglichkeit, durch den Einsatz von 2 l/ha Ranger das Unkraut zu beseitigen.
Achtung: Nur sachkundige Personen dürfen Pflanzenschutzmittel nach Pflanzenschutzgesetz ausbringen.
Um die entstehenden Narbenlücken zu schließen, muss im zeitigen Frühjahr eine Nachsaat mit einer zertifizierten Grünlandmischung erfolgen. Sie sollten eine Bodenprobe ziehen und diese bei der LUFA auf Grundnährstoffe untersuchen lassen. Wie eine Probe zu ziehen ist, kann im Internet unter LUFA NRW nachgelesen werden. Eine ausgeglichene Düngung (entsprechend der LUFA-Empfehlung) leistet einen wesentlichen Beitrag zu einer guten Narbenentwicklung. Ohne Düngung geht es nicht!
(Folge 38-2021)