Sofern Sie nicht auf das Ackerland angewiesen sind, ist das Angebot sicherlich verlockend und bietet neue Chancen. Als Betriebswirt und Verhaltensökonom rate ich jedoch, bei der Entscheidung zwischen nominellen, also rein zahlenmäßigen, und realen, also inflationsbereinigten, Größen zu unterscheiden. Menschen neigen dazu, auf Preise zu reagieren, ohne die Inflation zu berücksichtigen. Sie sehen die großen Zahlen, berücksichtigen aber die Entwertung des Geldes nicht ausreichend. Ebenso verzerrend für die Preise ist die „Asset-Inflation“. Damit ist eine Aufblähung der Sachwertpreise durch Inflation gemeint, die nicht in der Statistik erkennbar ist.
Wenn Sie das Ackerland verkaufen, erhalten Sie zwar viel Geld. Doch in Anbetracht des niedrigen Leitzinses und steigender Inflation ist ihr Geldvermögen bedroht. Sie hätten die Möglichkeit, es in Sachvermögen zu tauschen wie Aktien oder Immobilien. Nur sind diese auch wiederum recht teuer und ein gewisses Risiko für das Geldvermögen bleibt bestehen. Die geringe Pachtrendite erscheint in diesem Licht betrachtet als gar nicht mehr so schlecht. Ihr Ackerland stellt zurzeit eine recht sichere Form für die Anlage von Geldvermögen dar.