Um in Sütterlin geschriebene Dokumente zu entziffern, können Sie zum Beispiel ältere Personen, die diese Schrift noch lesen können, um Hilfe bitten. Wie wäre es, wenn Sie sich in einem Altersheim in Ihrer Nähe erkundigen? Dort finden Sie sicherlich rasch jemanden, der bereit ist, Ihnen zu helfen, die Texte zu entschlüsseln.
Helfen können auch Archivare, Historiker, Volkskundler und andere „Schriftkundige“, zu deren Handwerkszeug auch das Lesen alter Schriften gehört. Namen dieser Experten können Sie im örtlichen Kommunalarchiv erfragen, außerdem in den NRW-Landesarchiven in Münster, Detmold und Düsseldorf.
Auskünfte erteilt auch die Westfälische Gesellschaft für Genealogie und Familienforschung in Münster, erreichbar über das Archivamt des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe unter Tel. (02 51) 5 91 38 90 und der Internetadresse www.westfalengen.de.
Bevor Sie Ihre wertvollen Dokumente aus der Hand geben, klären Sie auf jeden Fall, ob diese Hilfe von Expertenseite etwas kostet und, wenn ja, mit welchen Ausgaben Sie zu rechnen haben.
Die Sütterlinschrift und andere alte Handschriften können Sie aber auch selbst erlernen. Dieser Ratschlag klingt schwieriger, als er ist. „Versuch macht klug“, sagt eine alte Redensart, Man benötigt ein wenig Zeit, Übung, Ruhe – und vielleicht auch ein wenig „Starthilfe“. Die finden Sie in der örtlichen Volkshochschule, eventuell auch im Archiv, aber auf jeden Fall auf der kostenfreien, informativen Internetseite www.suetterlinschrift.de.
Diese Internetseite ist frei zugänglich, bietet gute Übersichten und unterstützt das Erlernen und Entziffern einer ganzen Reihe alter Handschriften, zu denen die Sütterlinschrift gehört, die in Deutschland nur in einem vergleichsweise kurzen Zeitraum, von 1915 bis 1942, offiziell verwendet worden ist.
Eine Hilfestellung beim Erlernen dieser und anderer alten Schreibschriften bietet Ihnen auch eines der folgenden beiden Bücher:
- Manfred Braun: Deutsche Schreibschrift – Kurrent und Sütterlin lesen lernen, erschienen 2015 im Knaur Verlag (ISBN 978-3-4266-46885, 128 Seiten, 14,90 €);
- Harald Süß: Deutsche Schreibschrift – Lehrbuch, erschienen 2004 im Knaur Verlag (ISBN 978-3-4266-67538, 14,90 €).
(Folge 40-2018)