In gemahlener Form können Sie beide Gewürze mit lakritzartigem Aroma ähnlich verwenden. Denn bei geringen Mengen sind die geschmacklichen Unterschiede nicht allzu groß. Es gibt typische Einsatzgebiete für echten Anis, beispielsweise in Printen, Honigkuchen und Pfeffernüssen. Auch Brot, Konfitüre oder Kompott kann dieses Gewürz verfeinern. Sternanis wird wegen seiner interessanten Form gern als duftende adventliche Dekoration genutzt oder er aromatisiert Punsch oder Glühwein.
Botanisch haben Sternanis und Anis kaum etwas gemeinsam. Sie gehören nicht zu einer Pflanzenfamilie. Auch in der Küche gibt es einige Unterschiede.
- Die Samen des echten Anis sind wenige Millimeter groß. Ihr Aroma ist süß bis fein würzig. Vor dem Würzen die Samen mit einem Mörser zerstoßen. Die Würzkraft von Anis ist sehr stark. Deshalb genügt oft eine Messerspitze.
- Sternanis hat einen eher scharfen, süß-würzigen Geschmack. Er ist feuriger und schwerer als der des echten Anis. Deshalb sind die sechs- bis zehnzackigen Früchte ebenfalls vorsichtig zu dosieren. Da bei Sternanis der Hauptteil der würzenden ätherischen Öle in den Wänden der Frucht sitzt, kommen Kapselstücke beispielsweise in den Punsch oder Kompott. Sie garen kurz mit und werden vor dem Servieren entfernt. Wichtig: Meist reicht es aus, eine Fruchtkapsel aus dem Stern zu brechen und kurz vor Ende der Garzeit hinzuzugeben, um die nötige Würze zu erreichen. Eine ganze Frucht wäre zu dominant vom Aroma.
(Folge 51-52/2018)