Trinkwasser muss so beschaffen sein, dass durch seinen Genuss oder Gebrauch eine Schädigung der menschlichen Gesundheit insbesondere durch Krankheitserreger nicht zu besorgen ist (Trinkwasserverordnung).
Coliforme Keime, auch Fäkalkeime genannt, gehören zu den Laktose vergärenden Enterobakterien. Sie kommen überall vor und geben die sanitäre Qualität des Wassers an. Sind coliforme Keime im Trinkwasser, weisen sie in der Regel auf einen technischen Mangel in der Hausinstallation hin. Die Keime (Bakterien) vermehren sich insbesondere, wenn das Wasser in der Hausinstallation steht.
Ein einzelner coliformer Keim löst keine Krankheit aus. Eine hohe Anzahl hingegen beansprucht das Immunsystem und der Körper reagiert mit Durchfallerkrankungen. Deshalb ist in der Trinkwasserverordnung ein Grenzwert von 0/100 ml (Milliliter) festgelegt.
Wie bekommen Sie die Keime aus Ihrer Trinkwasseranlage? Als Erstes sollten Sie Ihre Wasserleitungen im Haus gründlich spülen. Lassen Sie alle vorhandenen Wasserhähne im Haus gleichzeitig etwa 5 bis 10 Minuten laufen. Bringt das nicht den gewünschten Erfolg, liegt es nicht am Verbrauchsverhalten Ihrer Familie. Eine weitere Möglichkeit: Prüfen Sie, ob in Ihrem System „tote“ Leitungen (am Ende ist kein Wasserhahn zur Entnahme angebracht) liegen. Diese Leitungen sind Brutstätten für Keime; sie können immer wieder das gesamte System belasten. Eine Sanitärfirma sollte diese Leitungen abklemmen.
Liegt ein hoher Befall an coliformen Keimen vor, sollten Sie Ihre Anlage chloren. Diesen Schritt können Sie mit einer Chlordesinfektionslauge (bekommen Sie in der Apotheke oder Drogerie) selbst durchführen oder von einer Sanitärfirma erledigen lassen.
Dem Befall mit coliformen Bakterien können Sie vorbeugen, indem Sie vermeiden, dass Wasser in den Hausleitungen steht. Deshalb alle Wasserhähne im Haus regelmäßig nutzen, auch die Hähne, die Sie nur selten öffnen.