Auf keinen Fall sollten Sie die Gurken essen, wenn beim Geschmack etwas auf Verderb hindeutet. Bitterer Geschmack ist ein natürlicher Warnhinweis, dass sich das Gemüse für den menschlichen Verzehr nicht eignet.
Bei den Bitterstoffen in Gurken und anderen Kürbisgewächsen, beispielsweise Zucchini, handelt es sich um Cucurbitacine, berichtete Dr. Marianne Klug vom Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer NRW. Diese Substanzen sind charakteristisch für die Kürbisgewächse. Cucurbitacine schmecken schon in winzigen Konzentrationen bitter und sie sind giftig. Da diese hitzebeständig sind, bleiben sie auch nach dem Kochen oder Einkochen erhalten.
Die heute verwendeten Sorten von Gurken, Gemüse-Kürbis und Zucchini sind weitgehend frei von diesen Stoffen, berichtete Dr. Klug. Unter ungünstigen Kulturbedingungen, die Stress für die Pflanzen bedeuten – beispielsweise extreme Hitze, starke Schwankungen bei Temperatur und Feuchte sowie Pilzinfektionen –, können jedoch auch die Früchte dieser Sorten die Bitterstoffe produzieren. Auch infolge von Rückkreuzung beispielsweise bei der Verwendung selbst geernteten Saatgutes kann es zu erhöhten Cucurbitacingehalten kommen.
Die Witterung in diesem Sommer könnte dazu beigetragen haben, dass sich in den Gurken Bitterstoffe gebildet haben, meinte die Fachfrau.
Leider lässt sich nur durch stichprobenartiges Probieren herausfinden, ob bittere Gurken im Einmachgut vorhanden sind. Dazu muss man vor dem Einlegen Gurken am Stielende anschneiden und das abgeschnittene Stück probieren. Zudem gibt es Sorten, die wenig Bitterstoffe enthalten. Dazu sollten Sie sich im nächsten Jahr im Fachhandel beraten lassen.