Bei der mitgeschickten Pflanze handelt es sich um Hahnenfuß. In Mitteleuropa wachsen über 60 verschiedene Hahnenfußarten, in unserer Region hauptsächlich der kriechende Hahnenfuß. Dieses Unkraut weist auf staunasse, versauerte und humose Standorte hin. Die mehrjährige, krautige Pflanze wird etwa 10 bis 50 cm hoch. Die Blätter sind gefiedert und unregelmäßig gezähnt. Die gelben Blüten haben einen Durchmesser von 2 bis 3 cm. Eine Verbreitung der Pflanze erfolgt zum einen durch oberirdische Ausläufer, deswegen Kriechender Hahnenfuß, und zum anderen durch die nussartigen Samen. Letztere können durch Wind, Wasser oder durch anhaftende Samen an den Tierhufen auf der gesamten Fläche verbreitet werden. Insbesondere in Narbenlücken kann diese raschwüchsige Pflanze große Bereiche schnell besiedeln.
Die wichtigste Maßnahme, um eine Ausbreitung zu verhindern, ist eine ordnungsgemäße Pflege des Grünlandes. Die Wiese nur so wachsen zu lassen, ist nicht sinnvoll. Dazu gehören: ein früher Schnitt zur Vermeidung von Samenbildung, die Vermeidung von Bodenverdichtungen, eine der Nutzung entsprechende Düngung, die Nachmahd auf der Weide und, wenn möglich, die Entwässerung der betroffenen Flächen. Wichtig ist auch eine Regenerationszeit zwischen den Nutzungen. Dies kann etwa durch Nutzung von Teilbereichen der Wiese erreicht werden.
Da in Ihrem Fall die Verunkrautung der Fläche schon weit vorangeschritten ist, besteht nur die Möglichkeit des Umbruches mit anschließender Neuansaat. Die Fläche muss sauber gepflügt werden und bei der Aussaat sollten die oberirdischen Ausläufer des Hahnenfußes durch mehrmalige Bodenbearbeitung vertrocknet sein. Eine Beweidung ist erst nach der Etablierung der Aussaat und der Verfestigung des gelockerten Bodens möglich. Als Zwischenlösung ist gegebenenfalls die Fläche für die Heu- oder Silageproduktion nutzbar.
Nicht immer sicher ist die Bekämpfung durch eine frühzeitige Düngergabe im Frühjahr von 2 bis 3 dt/ha Kalkstickstoff auf das taunasse Unkraut. Dieser Dünger führt weitestgehend zum Absterben der Schadpflanze. Anschließend wird mit einer Schlitzmaschine eine Grassaat ausgebracht. Unter günstigen Witterungs- und Bodenverhältnissen können hiermit entstandene Lücken geschlossen werden. Auch bei diesem Verfahren ist bis zur Etablierung des Neuaufwuches eine Nutzung mit Tieren nicht möglich.
Zur Aussaat eignet sich zum Beispiel die Country Horse 2118-Nachsaat Pferdegreen mit 20 bis 25 kg/ha. Der Aufwuchs dieser Saatgutmischung ist relativ trittfest und verträgt den tiefen Verbiss der Pferde. Das Unkraut wird aber wiederkommen, wenn die oben aufgeführten Maßnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung des Unkrautes nicht berücksichtigt werden.
Liegt Ihre Fläche in einem umweltsensiblen Bereich, zum Beispiel FFH- oder Naturschutzgebiet, so ist eine Genehmigung zum Umbruch bei der Unteren Landschaftsbehörde zu beantragen.