Der Kontakt mit Gifthaaren des Eichenprozessionsspinners verursacht unter anderem starke Hautreizungen wie Juckreiz und Hautausschlag. Eine akute Gefahr besteht insbesondere von Ende Mai bis in den September hinein.
Sind Sie mit der Raupe oder den Härchen des Eichenprozessionsspinners in Kontakt gekommen, sollten Sie unter anderem Folgendes beachten:
Ziehen Sie Schuhe und Kleidung vor der Haustür bzw. im Hauswirtschaftsraum aus, damit Sie die Brennhaare möglichst nicht ins Haus bzw. in alle Räume hineintragen. Schuhe sollten nass gereinigt werden. Die Kleidung muss bei mindestens 60 °C gewaschen werden, damit das Nesselgift zerstört wird.
Sichtbare Härchen der Raupe auf der Haut nehmen Sie mit einem Klebestreifen oder Heftpflaster auf und entsorgen diese. Duschen Sie sich anschließend gründlich ab und vergessen Sie dabei Ihre Kopfhaare nicht.
Kratzen Sie die Haut nicht auf. Denn dabei brechen die Spitzen der Brennhaare ab, die sich in die Haut gebohrt haben. An der Bruchstelle wird das Nesselgift „Thaumetopoein“ freigesetzt, das anschließend heftige allergische Reaktionen auf der Haut auslösen kann.
Um den Juckreiz zu lindern, kühlen Sie die befallenen Hautstellen. In der Apotheke erhalten Sie Mittel gegen Juckreiz, teilweise auch mit Cortison, sowie Antihistaminika gegen allergische Reaktionen. Starke Hautreizungen mit Juckreiz und Schwellungen, aber auch gerötete Augen, Kopfschmerzen oder Atembeschwerden sollten Sie beim Hausarzt abklären lassen. Das gilt auch für seltene Symptome wie Übelkeit, Erbrechen und Schwindel.
Aufgrund der geringen Härchengröße lassen sich diese auch leicht einatmen. Nase, Rachen und Bronchien können sich entzünden. In schweren Fällen kommt es zu Atemnot. Bei akuter Atemnot, Kreislaufkollaps sowie Schwäche sollten Sie ins Krankenhaus oder den Notruf unter Tel. 112 wählen.
(Folge 26-2020)