Sie dürfen nicht nur, Sie sollten sogar Sport treiben. In den ersten sechs Monaten nach dem Einbau eines künstlichen Knie- oder Hüftgelenks sollten sich die Patienten zwar schonen. Allerdings sollten sie sich schon in dieser Zeit auf eine spätere sportliche Aktivität vorbereiten, indem sie Muskeln und Koordination trainieren. Das empfiehlt der Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie. Auch ein künstliches Gelenk benötige eine gute muskuläre Führung, begründen die Experten. Die Angst, dass sich die Prothese beim Sport lockern könnte, hat sich in verschiedenen Studien als unbegründet erwiesen. Im Gegenteil: Die Verankerung des Implantats ist eher bei den inaktiven Patienten in Gefahr. Denn mangelnde Bewegung lässt die Muskeln verkümmern und begünstigt die Entwicklung von Osteoporose.
Welche Sportarten geeignet sind und wie intensiv der Patient sich sportlich betätigen sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Von Bedeutung ist zum Beispiel die Art des Gelenkersatzes und die Implantationstechnik. Eine Rolle spielt nicht zuletzt auch, in welchem Maß der Patient vor der Operation körperlich aktiv war, welche Kondition er hat und wie der allgemeine Gesundheitszustand ist. Im Zweifel fragen Sie am besten Ihren behandelnden Arzt.
Grundsätzlich sind Sportarten wie Wassergymnastik, Schwimmen, Radfahren, Nordic Walking und Gymnastik gut geeignet. Nur bedingt sinnvoll sind Sportarten wie Joggen, Skilanglauf, Golf oder Bergsteigen. Von Kontaktsportarten wie Fußball, Volleyball, Judo oder Boxen sowie von Sprungdisziplinen, Rudern oder Alpinski raten Experten eher ab.