Im Moment liegt es voll im Trend, Dinge selbst zu machen. Doch solche Verzweiflungstaten sind nicht nur riskant, sondern unnötig. Selbst wenn der Kleber dermatologisch getestet ist, bedeutet das nicht, dass er zur Anwendung im Gesicht geeignet ist. In Klebstoffen wie UHU flinke flasche sind Formaldehydabspalter als Konservierungsmittel enthalten. Formaldehyd ist als krebserregend eingestuft. Außerdem finden sich erhöhte Gehalte an Isothiazolinonen. Das sind Konservierungsmittel, die in Dispersionsfarben und Putzmitteln eingesetzt werden. Immerhin 5 % aller Allergiker reagieren darauf. Diese Substanzen haben im Gesicht nichts zu suchen.
Wird Kokosöl oder Honig als Grundlage für die Maske verwendet, ist wenigstens das Risiko der Sensibilisierung abgewendet. Kokosöl jedoch wirkt selbst komedogen, verursacht also Mitesser und macht daher ebenfalls wenig Sinn.
Aktivkohle liegt auch im Trend. Hier sind Produkte im Handel, die den Talg aus den Poren ziehen sollen. Das ist insofern nachvollziehbar, als Aktivkohle hohe Adsorptionseigenschaften hat. Ist sie allerdings in Cremes, Masken etc. mit anderen Substanzen verarbeitet, ist ihre Adsorptionsfläche bereits derart beladen, dass Fachleute zweifeln, ob sie in der Lage ist, noch anderes aufzunehmen. Normale Seife, stark alkoholhaltige Gesichtswässer und fettende Cremes sollten ebenfalls nicht verwendet werden. Zur Reinigung ist ein mildes Syndet und zur Pflege eine feuchtigkeitsreiche, fettarme Creme geeignet. Auf der Packung sollten Hinweise wie „bei unreiner Haut“ oder „bei zu Akne neigender Haut“ auf die Eignung hinweisen. Ebenfalls sollten die Produkte keine komedogenen Inhaltsstoffe, wie zum Beispiel Vaseline oder Propylengylkol, enthalten, die die Entstehung von Akne fördern. Das gilt auch für Make-up.
Zur Behandlung von Mitessern gibt es Kosmetikprodukte, die auf der Basis von Fruchtsäuren, Salicylsäure, Glykolsäure oder Milchsäure die Poren öffnen. Beispiele für Kosmetikserien für die Aknehaut sind Sebamed Clear Face, Eucerin Dermo Purifyer, Roche Posay Effaclar oder Balneum Lutsine. In der Apotheke gibt es neben verschreibungspflichtigen Präparaten Cremes mit dem Wirkstoff Benzoylperoxid gegen Mitesser, je nach Hautverträglichkeit in unterschiedlichen Konzentrationen. „Rubbelnde“ Peelings sollten nur selten angewendet werden, weil sie reizend wirken und Entzündungsreaktionen in Gang setzen können. Das Öffnen der Mitesser sollte man der Kosmetikerin überlassen, damit sich das Hautbild nicht durch eigenmächtiges Ausquetschen verschlechtert.
Darüber hinaus rückt die Ernährung ins Blickfeld. Schnell verfügbare Kohlenhydrate und ein hoher Milchkonsum scheinen nicht nur Diabetes, sondern auch die Akne regelrecht zu befeuern. Ständiges „Snacken“ zwischen den Mahlzeiten und Fast-Food-Konsum ist daher kritisch zu sehen.
Mitesser sind verstopfte Talgdrüsenausgänge. Für die Reinigung und Pflege sollten nur milde Produkte verwendet werden.