Ist Rhabarber ein Calciumräuber?

Rhabarber enthält natürlicherweise Oxalsäure. Tatsächlich bildet diese Säure, wenn sie im menschlichen Körper auf Calcium trifft, das schlecht lösliche Calcium­oxalat. Damit ist das Calcium gebunden und steht dem Körper nicht mehr zur Verfügung. Bei Rhabarber findet sich der größte Teil der Oxalsäure in den Blättern, die deshalb nicht gegessen werden sollten. Doch auch die Stängel enthalten größere Mengen davon. Da Rhabarber aber ein Saisonprodukt ist und in der Regel nur im Frühjahr auf den Tisch kommt, ist der hohe Oxalsäuregehalt nach Angaben des Bundeszentrums für Ernährung unproblematisch.

Personen, die unter Osteoporose leiden, sollten jedoch auf größere Mengen oxalsäurehaltiger Lebensmittel verzichten. Gleiches gilt für Menschen mit Blasen-, Nieren- oder Gallenleiden. Denn die schwer lösliche Verbindung von Calcium und Oxalsäure kann sich ablagern und zu Blasen- und Nierensteinen führen. Auch schwangere und stillende Frauen sollten größere Mengen Oxalsäure meiden.

Durch Kochen lässt sich der Oxalsäuregehalt in den Stängeln verringern. Rote Sorten enthalten weniger von der Säure als grüne Sorten. Außerdem steigt der Oxalsäuregehalt mit zunehmendem Alter, wobei die Schale am meisten Säure enthält. Deshalb sollte Rhabarber vor allem zum Ende der Saison gründlich geschält werden.

(Folge 18-2019)