Wann Kirschbaum fällen?

Das Holz der Vogelkirsche zeichnet sich durch eine angenehme und milde, rötliche Färbung aus. Charakteristisch ist auch die weitere farbliche Veränderung des Werkstückes durch das Tageslicht. Im Möbelbau und im hochwertigen Innenausbau, aber zum Teil auch als Fußboden, wird das wertvolle Holz daher gerne verwendet.

In der Zeit des Biedermeiers und Jugendstils nutzte man es besonders häufig im Möbelbau. Im Bergischen Land bezeichnete man die Kirsche als „Eiche des kleinen Mannes“, da selbst viele Alltagsgegenstände aus Kirschenholz gebaut wurden. Heutzutage wird hochwertiges Stammholz der Vogelkirsche zumeist auf Submissionen oder Versteigerungen angeboten.

Die Holzqualität wird besonders durch sogenannte Schwarzäste und, vor allem bei älteren Exemplaren, durch eine mögliche Stammfäule beeinträchtigt. Neben diesen Qualitätseinbußen kann es bei Kirschenholz noch zu einer grünlich-metallenen Verfärbung kommen. Die Forst-/Holzwissenschaft hat hierfür allerdings noch keine eindeutige Erklärung. Teilweise wird die Verfärbung auf den Standort, aber auch auf eine bestimmte Struktur im Holz, das sogenannte Zugholz, und dessen Verfärbung an der Luft zurückgeführt.

Wie bei allen Laubhölzern sollte der Einschlag außerhalb der Vegetationszeit, das heißt in der Saftruhe, erfolgen. Dabei sollte die Fällung aber nicht bei starkem Frost durchgeführt werden, da dies zum Aufreißen des Stammes führen kann. Ebenso sind beim Fällen von Wertholz ein Herzschnitt und das Belassen eines Stützbandes beim Fällschnitt zu empfehlen, um den Stamm noch kontrollierter und schonender zu fällen.