Eine eindeutige und abgesicherte Bestimmung von Organismen allein anhand von Fotografien ist nicht immer möglich. Auf den von Ihnen übersandten Digitalbildern sind aber sehr wahrscheinlich Schleimpilze zu sehen.
Schleimpilzsporen finden sich nahezu überall und unter günstigen Bedingungen (feucht, dunkel, warm) keimen diese aus und vermehren sich rasch. Diese Pilze sind einzellig und weisen nur den einfachen Chromosomensatz auf. Später verschmelzen je zwei dieser Zellen und auch ihre Zellkerne. Hieraus entsteht dann durch fortwährende Zellteilung ein großes Plasmodium, das viele Zellkerne, aber keine Zellwände aufweist. Diese Plasmodien können zu erstaunlicher Größe heranwachsen. Sie bilden sich gelegentlich auf Kompost, humoser Erde, Rindenmulch, Totholz oder auch der Rinde lebender Bäume, wo sie einen oft bunten Überzug bilden (gelb, rötlich, lila, braun usw.).
Im Garten geht von diesen Schleimpilzen zumeist keine weitere Gefahr aus und bei zunehmender Trockenheit zerfällt das Plasmodium wie zu Pulver. Die so gebildeten Sporen können dann im Substrat überdauern und werden bei geeigneten Bedingungen wieder auskeimen. Natürlich kann man versuchen, die Schleimpilzsubstanz zu entfernen. Dabei werden sicherlich auch einige Sporen entfernt und der Besatz etwas reduziert. Eine Tilgung ist so jedoch nicht möglich. Bei geeigneten Umwelt- und Substratverhältnissen kann immer mal wieder ein Schleimpilzplasmodium wachsen. Das ist ganz natürlich.
(Folge 44-2021)