Wochenblatt-Leser Andreas F. in H. fragt: Unser Rasen, den ich mit dem Rasentraktor ohne Fangkorb mähe, enthält viel Moos und Filz. Ich überlege, einen Rasenstriegel als Anbaugerät für den Mäher zu kaufen. Holt der Striegel das Moos und den Filz aus dem Rasen?
Brigitte Laarmann, Redaktion, antwortet: Das Striegeln ist eine Pflegemaßnahme, die in der Regel auf Rasen von Sportstätten durchgeführt wird. Die Striegelzinken können Wildkräuter im Jugendstadium in begrenztem Maß beseitigen. Profis striegeln vor allem, um Reste vom Schnittgut und andere Ablagerungen zu lockern, um die Bestockung der Gräser anzuregen und um Besandungmaterial in die Grasnarbe einzuarbeiten. Erfahrungen aus der Landwirtschaft zeigen: Striegeln will gekonnt sein. Die Zinken müssen passend justiert sein. Die Fahrgeschwindigkeit sollte recht hoch sein, damit die Methode Erfolg bringt.
Vertikutieren hilft
Im Hausgarten ist das Vertikutieren üblicher als das Striegeln. Dabei ritzen vergleichsweise eng stehende Messer die Grasnarbe oberflächlich an. Dadurch werden abgestorbene Blätter, Triebe und Wurzeln entfernt, die sich zum Rasenfilz auf der Bodenoberfläche angereichert haben.
Ob es sich lohnt, einen Anbauvertikutierer zu kaufen, scheint fraglich. Sie werden das hochpreisige Gerät pro Rasensaison ein- bis zweimal benötigen. Ansonsten steht es ungenutzt herum. Als Alternative bietet sich ein handgeführtes Leihgerät vom Motorgerätefachhandel an.
Vorher Moos bekämpfen
Ein Tipp zur Anwendung: Ist das Moos sattgrün und nicht abgestorben, hat der Vertikutierer keine Chance. Sie müssen zuvor auf dem Rasen eine Moosbekämpfung mit einem dafür zugelassenen Mittel durchführen. Ist das Moos abgestorben, löst der Vertikutierer es leicht aus dem Gras.
Auch mit dem besten Vertikutiergerät werden Sie das Vermoosen des Rasens nicht unterbinden. Die Sporen fliegen in der Luft herum und breiten sich bei passenden Bedingungen aus. Günstig für Moos sind schlecht mit Nährstoffen versorgte, staunasse Rasenflächen, die zu tief gemäht werden und zu wenig Sonnenlicht bekommen.
Bedarfsgerecht düngen und nicht zu tief mähen
Wir raten Ihnen zu einer Analyse von eingeschickten Bodenproben aus Ihrem Rasen. Das übernimmt zum Beispiel das Untersuchungszentrum der Landwirtschaftskammer (LUFA). Wenn die Ergebnisse vorliegen, können Sie die Düngung besser steuern. Mähen Sie den Rasen auf 4 bis 5 cm Höhe, nicht tiefer.
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(Folge 19-2023)