Während der Lagerung von Äpfeln können verschiedene Fäulnispilze auftreten. Die von Ihnen beschriebene dunkle bis schwarze Färbung der Früchte und die trockene Art der Fäulnis sind typisch für die Monilia-Fruchtfäule (Monilinia fructigena). Schon kleine Verletzungen, etwa feine Schalenrisse, sind Eintrittspforten für Pilzkrankheiten, die sich während der Fruchtentwicklung weiter ausbreiten. Eine frühe Infektion wird noch während des Sommers sichtbar. Vielleicht sind Ihnen bei der Ernte Äpfel mit braunen Fäulnisstellen aufgefallen. Oft bilden sich auf diesen Stellen die für Monilinia fructigena typischen konzentrischen Ringe der weißen Sporenlager. Befallene Früchte bleiben als Fruchtmumien am Baum hängen und bilden das Sporenpotenzial für das kommende Jahr. Deshalb sollten sie sorgfältig herausgepflückt und entsorgt werden. Äpfel, die erst im Spätsommer und Herbst infiziert werden, erscheinen zum Zeitpunkt der Ernte noch gesund. Der Pilz entwickelt sich aber während der Lagerung weiter. Niedrige Temperaturen, Dunkelheit und eine geringe Luftfeuchte fördern die Entwicklung der Monilia-Fruchtfäule. Von einer befallenen Frucht kann sie direkt auf die benachbarte übergehen.
Sie sollten daher das Lager regelmäßig kontrollieren und Äpfel mit Faulstellen herausnehmen. Auch sollten die Äpfel bei der Einlagerung erst knapp reif sein. Denn sehr reife Früchte werden schnell weich und damit anfälliger für Pilzinfektionen. Äpfel sollten trocken, kühl und dunkel gelagert werden. Ein Kellerraum ist dafür gut geeignet. Am besten packt man die Äpfel zusätzlich in Plastiktüten, in welche vorher einige Löcher gestochen wurden. So erhält man eine ausreichende Feuchtigkeit in der Lageratmosphäre und ermöglicht gleichzeitig einen gewissen Luftaustausch.
Beim Baumschnitt ist auf eine gute Auslichtung der Krone zu achten. Eine lichte Baumkrone trocknet schneller ab, somit herrschen schlechtere Bedingungen für die Entwicklung von Pilzkrankheiten.
(Folge 1-2020)