Weinstock richtig heranziehen

Weinreben tragen in der Regel ihre Blüten nur an neuen, diesjährigen Trieben, die sich an zwei- bis mehrjährigem Holz entwickelt haben. Allerdings müssen Sie zunächst für Ihren Weinstock ein Grundgerüst aus älterem Holz aufbauen. Dafür reichen drei bis vier Triebe, deren diesjähriger Trieb über mehrere Jahre bis zur gewünschten Höhe des Weinstockes jeweils auf vier bis fünf Knospen zurückgeschnitten wird.

Spätestens vor dem Austrieb müssen Sie dann jährlich die sich aus diesen Knospen entwickelnden meterlangen Jungtriebe auf zwei bis drei Knospen pro Trieb zurückschneiden. Die verbliebenen Knospen treiben dann aus und bilden die diesjährigen Triebe, an denen dann vor allem im Bereich der Triebbasis die Blüten, die sogenannten Gescheine, gebildet werden.

Wenn diese anfangen, die Beeren auszubilden, müssen die einzelnen Tragruten wiederum bis auf fünf bis sechs Blätter vor der vordersten Traube eingekürzt werden, damit die Trauben ausreichend ernährt werden, und nicht zu viel Energie in das Triebwachstum fließt. Die aus den Blattachseln wachsenden Geiztriebe müssen ebenfalls abgeschnitten werden. Damit die Früchte dann auch reif werden, müssen zwecks besserer Besonnung die Blätter entfernt werden, die die Trauben beschatten.

Den Schnitt von Weinreben, wie auch von anderen Obstgehölzen, kann man allerdings am besten am praktischen Objekt lernen. Dafür bietet sich zum Beispiel der Kreislehrgarten in Burgsteinfurt an.

Wichtig für Weinreben ist immer ein sonniger Standort mit einem durchlässigen Boden, der ausgewogen mit Nährstoffen versorgt ist. Grundsätzlich wird durch eine zu hohe Stickstoffdüngung das vegetative Wachstum auf Kosten der Blüten- und Fruchtbildung begünstigt. Sie müssen auch immer darauf achten, dass Ihr Weinstock nicht zu dicht wird, denn dadurch wird das Auftreten von Pilzkrankheiten begünstigt.