Wochenblatt-Leserin Brigitte F. in R. fragt: Bei der diesjährigen Apfelernte musste ich, wie auf dem Foto zu sehen ist, eine grüne Einfärbung feststellen. Sind die Äpfel noch zum Verzehr geeignet? Um welche Krankheit handelt es sich?
Denise Helms, Pflanzenschutzdienst, LWK NRW, antwortet: Die Äpfel auf Ihrem Foto sind von Glasigkeit betroffen. Ähnlich wie bei der häufiger vorkommenden Stippe handelt es sich nicht um einen Schädlings- oder Pilzbefall, sondern um eine Stoffwechselkrankheit. Sie ist in diesem Jahr aufgrund der Witterung bei Äpfeln verstärkt zu beobachten. Durch die hohen Temperaturen während der Sommermonate haben die Früchte viel Stärke oder Zucker gebildet und in den Zellen eingelagert. Dadurch füllen sich die Zellen des Fruchtfleisches stärker mit Wasser als üblich. Diese Wassereinlagerungen lassen die Zellen glasig erscheinen. Normalerweise sind die Zellzwischenräume mit Luft gefüllt, was sie weißlich aussehen lässt.
Äpfel bei 10 bis 15 °C zwischenlagern
Unter bestimmten Umständen kann sich die Glasigkeit zurückbilden. Dazu wird empfohlen, die Äpfel bei 10 bis 15 °C eine Woche zwischenzulagern, bevor sie in einen kühleren Lagerraum gebracht werden. Bei starker Glasigkeit kann sich aber auch Fleischbräune bilden. Damit sind die Äpfel nicht mehr lagerfähig und verlieren den Geschmack.
Eine moderate Glasigkeit beeinflusst den Geschmack eines Apfels nicht negativ. Er kann ohne Bedenken verzehrt werden.
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(Folge 42-2022)