Die Laubbildung beim Strauchbeerenobst wird durch den Ernährungszustand (Düngung) der Pflanzen und durch Schnittmaßnahmen maßgeblich beeinflusst. Allgemein wachsen Stachelbeerbüsche nicht so stark wie Johannisbeersträucher. Durch hohe Düngergaben, vor allem Stickstoff, wird das vegetative Triebwachstum stark gefördert. Somit kommt es dann auch zur Ausbildung langer Neutriebe mit großen Blättern. Werden beim Winterschnitt der Beerensträucher mehr als 30 bis 40 % der Äste entfernt, bilden die Johannis- und Stachelbeersträucher zusätzlich viele Neutriebe.
Zum Düngen von Johannisbeersträuchern sollten Sie keinen reinen Stickstoffdünger, etwa Kalkammonsalpeter oder Hornspäne verwenden, sondern einen Dünger, der neben Stickstoff auch Kalium und Phosphor enthält. Im Gartenfachmarkt finden Sie spezielle Beerendünger in passender Nährstoffzusammensetzung, etwa Azet Beerendünger oder Compo Beeren Langzeitdünger. Düngen Sie die Sträucher zwischen März und Mai; genaue Angaben zum richtigen Zeitpunkt und zur Düngermenge entnehmen Sie dem Packungsaufdruck des Düngers.
Schneiden Sie Johannisbeersträucher entweder direkt nach der Ernte oder bis zum Februar des Folgejahres zurück. Der Strauch sollte nach dem Rückschnitt acht bis zehn aus der Basis austreibende Äste haben. Alle anderen Äste schneiden Sie an der Basis zurück. Achten Sie darauf, dass der Strauch ein-, zwei- und dreijährige Äste behält.
Die frischen Triebe sind am weichen, hellen Holz leicht zu erkennen; die ältesten Triebe erkennen Sie an den meisten Verzweigungen. Wenn Sie in den nächsten Jahren nach diesem Schema konsequent zurückschneiden, wird es Ihnen leichter fallen, das Alter der Zweige zu beurteilen und den Strauch so auszudünnen, sodass er gleichmäßig mit Zweigen aus drei Jahren ausgestattet ist.
(Folge 27-2018)