Ein Apfelbaum, der jahrelang am selben Standort wächst, lässt sich in der Regel nur mit guter Vorbereitung erfolgreich umpflanzen. Denn die feinen Saugwurzeln, die für die Aufnahme von Wasser und Nährstoffen verantwortlich sind, haben sich bereits weit vom Stamm entfernt. Gräbt man den Baum mit einem Erdballen üblicher Größe aus, sind nur dicke Wurzeln darin enthalten. Es fehlt das Feinwurzelsystem, welches für ein neues Anwachsen zwingend notwendig ist. Das Verpflanzen gelingt mit einem gärtnerischen Kniff. Sorgen Sie dafür, dass der Baum in Stammnähe neue Feinwurzeln bildet. Dazu graben Sie ab Mitte bis Ende Oktober einen 40 bis 50 cm tiefen Graben etwa 50 cm vom Stamm entfernt. Der Graben sollte leicht schräg nach unten verlaufen. Bei dieser Vorgehensweise durchtrennen Sie etwa die Hälfte aller Wurzeln. Nun wird dieser Graben mit einem guten, mit Humus angereicherten Mutterboden verfüllt. Der Baum bleibt eine Vegetationsperiode stehen. In diesem Mutterboden-Humus-Gemisch wird der Baum in der kommenden Vegetationsperiode neue, feine Saugwurzeln bilden. Die verbleibenden Wurzeln versorgen die Krone weiter.
Im darauffolgenden Herbst graben Sie den Baum komplett aus. Dazu heben Sie etwa 70 cm vom Stamm entfernt einen tiefen Graben rundum aus. Auch dieser verläuft konisch. Im unteren Bereich stechen Sie mit dem Spaten bis unter den Stamm, sodass alle Wurzeln durchtrennt werden. Heben Sie den Baum samt komplettem Erdballen aus der Grube. Ideal ist es, wenn Sie den Ballen mit einem Juteleinen umwickeln, damit er beim Transport nicht auseinanderbricht. Nun können Sie den ballierten Baum zum neuen Standort bringen und dort in eine ausreichend große Pflanzgrube setzen und einschlämmen.
(Folge 43-2019)