Wochenblatt-Leserin Sophia O. in F. fragt: Im Juli haben einige unserer Obstbäume fast alle Früchte abgeworfen. Das betrifft einen Pflaumen- und einen Birnbaum. Die Bäume werden regelmäßig gedüngt und bewässert. Können Sie anhand der Proben von abgeworfenen Früchten eine Diagnose stellen?
Obstbauexpertin Denise Helms vom Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer NRW weiß Rat: Die Früchte und Zweige weisen einen Befall durch die Fruchtfäule Monilia auf. Monilia ist im Obstbau eine bedeutende Pilzkrankheit und tritt in verschiedenen Formen auf. Besonders häufig werden Apfel, Aprikose, Birne, Kirsche, Pfirsich, Pflaume und Quitte befallen. In seltenen Fällen werden auch Mandel, Zierapfel und Zierkirsche mit den Erregern infiziert.
Früchte sind Infektionsquellen
Ihre eingesendeten Früchte zeigen braune Faulstellen, auf denen kreisförmige graugelbe Sporenpolster gewachsen sind. Nachfolgend trocknet die Frucht ein und wird vom Baum abgestoßen. Oft bleiben diese kranken Früchte aber als Fruchtmumien am Baum. So werden sie zur Infektionsquelle für das nächste Jahr.
Befallene Früchte beseitigen
Einfache Maßnahmen helfen, das Infektionsrisiko für Ihre Obstbäume zu senken:
Unterbrechen Sie die Krankheitsentwicklung, indem Sie stets faulende Früchte und im Herbst sämtliche Fruchtmumien sowie das Fallobst beseitigen.
Sorgen Sie durch regelmäßige Auslichtungsschnitte im Sommer und im Winter für eine locker aufgebaute Baumkrone. Sie sorgt für ein trockenes Mikroklima, das Pilze nicht mögen.
Während des Sommers sollten Sie eingetrocknete und mit Monilia befallene Triebe aus der Baumkrone entfernen.
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(Folge 31-2022)