Neuer Walnussbaum am alten Platz?

Ich möchte einen 30-jährigen Sämlingswalnussbaum, der nur kleine, schlecht zu knackende Nüsse hervor­bringt, durch einen veredelten Walnussbaum ersetzen. Muss ich bei der Nachpflanzung einen großzügigen Boden­austausch vornehmen?

Von der Neupflanzung eines Walnussbaumes (Juglans reglia) am sel­ben Standort raten Fachleute dringend ab. Der Grund liegt in einer stofflichen Besonderheit der Walnussgewächse: Sie produzieren ein Glucosid namens „Hydrojuglon“, das in allen Pflanzenteilen, insbesondere in den Blättern und Fruchtschalen, vorkommt. Nur im Nusskern ist es nicht enthalten.

Juglon im Erdreich

Über die Wurzeln wird das Hydrojuglon ausgeschieden und durch Regen aus den übrigen Pflanzenteilen aus­­­ge­wa­schen. Es gelangt in den Boden, wo es zum Juglon umgewandelt wird. Als Walnussbaum­be­sit­zer kennen Sie das Ju­­g­lon si­cherlich: Bei Berührung mit frischen Nüssen oder der grü­nen Schale verfärben sich Finger oder Kleidungsstücke schwarz, auch verletzte oder absterbende Pflanzenteile werden schwarz.

Langfristiger Einfluss

Das Juglon reichert sich in der Erde im Kronenbereich des Baumes an. Dort entfaltet es seine allelopathische Wirkung: Es wirkt keim- und wachstumshemmend auf zahlreiche Pflanzenarten und Pilze, selbst auf eigene Nachkommen. Das ist auch der Grund dafür, dass...