In den Apfel mit der Fraßstelle hat sich eine Raupe des Apfelwicklers (Cydia pomonella) eingebohrt. Der Apfelwickler, auch Obstmade genannt, ist ein Schadschmetterling. Er überwintert als Larve in einem Kokon unter den Rindenschuppen am Apfelbaum. Im Mai schlüpfen die ersten Falter und legen die Eier auf die jungen Äpfel oder die Rosettenblätter. Nach dem Schlupf fressen die Raupen zunächst leicht an der Apfelschale und bohren sich dann in die Früchte ein. Während ihrer Entwicklung fressen sie sich bis zum Kerngehäuse vor. Die Fraßgänge sind gut zu erkennen und mit Kot gefüllt. Nach vier Wochen verlässt die Raupe den Apfel und verpuppt sich. Im Sommer folgt die zweite Falter-Generation und der Zyklus wird nochmal durchlaufen.
Eine Bekämpfung des Apfelwicklers ist schwierig. Eine leichte Minderung des Befalls kann mithilfe von Pheromonfallen erreicht werden. Die Fallen werden ab Anfang Mai aufgehängt und dienen eigentlich der Überwachung des Falterfluges. Die ausströmenden Pheromone (weibliche Sexuallockstoffe) locken die männlichen Falter an, die dann an den Leimtafeln kleben bleiben. Damit lässt sich zumindest ein Teil der männlichen Falter abfangen. Die Befruchtung und Eiablage der Weibchen wird somit reduziert.
Eine direkte Bekämpfung der Falter mit Insektiziden wäre im Hausgarten sehr aufwendig, weil die Behandlung exakt zum Termin des Larvenschlupfes erfolgen und meist mehrmalig durchgeführt werden muss. Eingesetzt werden können die Präparate Granupom Apfelmadenfrei oder Bayer Garten Raupenfrei. Den Mitteln liegt eine Gebrauchsanweisung bei, die sehr genau beachtet werden sollte.
Allerdings lassen sich befallene Äpfel leicht aussortieren. Die Raupen verlassen die Früchte bis Mitte/Ende September, so sind die Ausbohrlöcher bei der Ernte gut zu erkennen. Zudem werden viele geschädigte Früchte, zum Teil noch unreif, vom Baum vorzeitig abgeworfen. Der Apfel ist aber auch weiterhin gut zum Verzehr geeignet, Sie können die Fraßstellen einfach herausschneiden.