Diese Schäden an Tomatenfrüchten treten in diesem Jahr sehr häufig auf. Das erste Anzeichen für dieses Symptom ist in der Regel ein wässriger Fleck an der ehemaligen Blütenansatzstelle. Dieser Fleck vergrößert sich nach und nach und wird graugrün, braun bis braunschwarz. Das Fruchtfleisch weist an dieser Stelle Verhärtungen auf.
Das beschriebene Symptom wird fälschlicherweise als Blütenendfäule bezeichnet; die bessere Bezeichnung wäre jedoch Calciummangel. Im Innern der Frucht können sich bei Calciummangel auch dunkle Gewebeteile entwickeln. Sollte es an der Oberhaut (Epidermis) der Frucht zu einer Rissbildung kommen, können sich hier sehr leicht auch Fäulniserreger ansiedeln.
Calciummangel tritt besonders in den Jahren mit wuchsfreudiger Witterung sehr häufig auf. Hohe Lufttemperaturen mit ausreichender Bodenfeuchte sind dafür ein wesentliches Indiz. Calcium ist Hauptbestandteil der Zellwände und Membranen und wird daher dringend für den Aufbau der Tomatenfrucht benötigt. Allerdings lässt sich Calcium in der Pflanze nur sehr langsam bewegen. Bei einem schnellen Wachstum steht Calcium daher nicht immer sofort an allen Stellen der Pflanze ausreichend zur Verfügung. Hinzu kommt, dass bei erhöhten Konzentrationen von Ammonium-, Kalium- und Magnesiumsalzen in der Erde die Aufnahme von Calcium behindert wird. Bestimmte Tomatensorten sind gegenüber Calciummangel besonders anfällig.
Bei wachstumsfreudigen klimatischen Bedingungen sollte ein starkes Wachstum der Tomatenpflanze verhindert werden. Hier kann gezieltes Blattpflücken, besonders im unteren Pflanzenbereich, sehr hilfreich sein. Obwohl vielleicht genügend Calcium im Boden oder Topf vorhanden ist, kann es daher sein, dass die Tomatenpflanze diesen Nährstoff nicht ausreichend nutzen kann. Rechtzeitige Spritzungen mit Calciumchlorid (0,2%ig) oder Calciumnitrat (0,75%ig) können Abhilfe schaffen. Für die Blattapplikation lassen sich auch wasserlösliche Calciumdünger nutzen.