Wochenblatt-Leserin Silvia C. in S. fragt: Der Anbau von Tomaten und Gurken im Gewächshaus gelingt nicht mehr so gut wie früher, obwohl wir den Boden durch Anzuchterde ausgetauscht haben. Die Tomaten sind kümmerlich und werden von Mehltau und kleinen Spinnen befallen. Unser Gewächshaus steht neben einer Fichte. Ihre einwachsenden Wurzeln entfernen wir immer. Kann der Baum dennoch schaden?
Dr. Heidi Lorey, Dipl.-Ing. Gartenbau, Steinhagen, antwortet: Sie sind mit Ihren Vermutungen auf der richtigen Fährte: Zum einen hängt die Tomatenernte vom passenden Boden ab. Zum anderen spielen die Konkurrenz durch den benachbarten Baum und die klimatischen Bedingungen im Gewächshaus eine Rolle. Dazu folgende Hinweise:
Sind Tomaten anfällig für Echten Mehltau und Spinnmilben, fühlen sie sich nicht wohl. Beide Probleme stellen sich bei niedriger Luftfeuchte und hohen Temperaturen ein. Gegen den Mehltau widerstandsfähige Tomatensorten beugen einem Befall vor.
Tomaten nicht hungern lassen
Werden Gewächshäuser jahrelang nur für Tomaten genutzt, ist Bodenpflege wichtig. Mit nährstoffarmer Anzuchterde lassen Sie die Pflanzen hungern. Besser ist Pflanzerde für Gemüse. Eine Analyse des Bodens beim Untersuchungszentrum LUFA der Landwirtschaftskammer bringt Klarheit über die Nährstoffgehalte des Bodens und eine Düngeberatung.
Tomaten zählen zu den Starkzehrern. Gut versorgt sind sie durch eine organische Düngung mit Kompost. Er regt auch das Bodenleben an. Zu Beginn der Pflanzzeit sollten Sie 3 bis 5 l Kompost pro m2 ausstreuen und einharken.
Unterkulturen zur Bodenerholung
Damit sich der Boden erholt, bieten sich Unterkulturen von anderem Gemüse wie Salat, Feldsalat und Basilikum an. Nach dem Abräumen der Tomatenpflanzen im Herbst kann auch eine Gründüngung eingesät werden. Dazu eignet sich Gemüse wie Spinat oder Feldsalat, das über Winter den Gewächshausboden bedeckt.
Die Fichte wird das Gewächshaus wahrscheinlich beschatten. Außerdem konkurriert der Baum mit den Tomaten um Wasser und Nährstoffe. Ein anderer Aufstellungsort wäre für das Haus besser, etwa mit Südost- oder Südwestsonne.
Tomaten und Gurken nicht zusammen
Tomaten und Schlangengurken haben unterschiedliche Ansprüche an die Luftfeuchte und Bewässerung im Gewächshaus. Die Tomaten werden eher mit trockenem Blatt und geringerer Luftfeuchte kultiviert. Gurken vertragen ein Überbrausen der Blätter und hohe Luftfeuchtigkeit. Bei zu trockener Luft werden die Gurken oft von Spinnmilben befallen.
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(Folge 17-2023)