Die Witterung in diesem Frühjahr ist Ursache für das Ausbleiben der Blüte. Die sehr frühe Kartoffelsorte ist in der zweiten Hälfte im Monat April gepflanzt worden. Vor dem Auspflanzen sind etwa 28 mm Niederschlag im Monat April, 46 mm im Monat Mai und 40 mm in der zweiten Hälfte des Monats Juni gefallen. Damit liegen die Niederschläge in diesem Jahr deutlich unter dem Monatsmittel. Der Boden war also sehr trocken. Außerdem traten Sommertemperaturen erst ab dem 17. Juni auf.
Auf diese knappe Wasserversorgung reagiert die Kartoffel. Kann die Wurzel kein Wasser aufnehmen, dann wächst etwa 20 Minuten nach dem Empfinden der Trockenheit das Wurzelsystem, und nicht, wie bei normaler Wasserversorgung, das Stängel- und Blattsystem. Dazu muss der verfügbare Zucker aus der Stärke in der Knolle oder der frisch im Blatt gebildete Zucker aus der Photosynthese zur Wurzel transportiert werden. Das Blattwachstum und die Knospenbildung werden verzögert.
In diesem Jahr beginnen die frei gepflanzten Kartoffeln erst seit der dritten Woche im Monat Juni zu blühen.
Fazit: Warten ist angesagt, bis die Kartoffel blüht. Vielleicht hat ja auch schon der Knollenansatz begonnen. Das kann man schon an den Stolonen im Damm erkennen.