Sie können abgeerntete Gartenflächen und Hochbeete gut für eine zweite Gemüsesaion nutzen. Und zwar aus zwei Gründen:
- Es gibt viele Gemüsearten, die im kühleren Spätsommerwetter gedeihen und eine kurze Kulturzeit haben.
- Das Klima hat sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt. Ein Blick in den phänologischen Kalender zeigt, dass durch die anhaltend milden Temperaturen im Herbst die Kulturzeit um fast 14 Tage verlängert ist.
Zu den typischen Nachkulturen, die Sie im Garten und in Hochbeeten ab Ende August noch säen können, zählen vor allem schnellwachsende Blattgemüse wie die würzigen Asia-Salate, Spinat, Kopf- und Blattsalate. Von Chinakohl, Endivien, Fenchel, Kohlrabi und Radicchio sollten Sie vorgezogene Jungpflanzen setzen. Gerade diese Pflanzen neigen im Frühjahr bei kühlen Frühlingsnächten unter 16 °C und langen Tagen zur unerwünschten Blüte. Im Spätsommer ist das nicht der Fall. Feldsalat, Radieschen, Rucola, Winterportulak und Kresse können Sie je nach Region noch bis Mitte oder Ende September aussäen.
Achten Sie beim Kauf der Samentüten auf die Angabe der Kulturdauer. Gerade die „frühen Sorten“ können auch spät ausgesät werden. Denn sie haben eine kurze Kulturzeit. Nicht geerntete Pflanzen können Sie als Gründüngung und Bodenschutz den Winter über stehen lassen. Wenn Sie nicht alle Beete für den herbstlichen Gemüseanbau nutzen, säen Sie dort im Rahmen des Fruchtwechsels eine Gründüngungs-Mischung ein. Sie finden diese im Gartenfachhandel beim Gemüsesaatgut. Leichte Böden brauchen für die zweite Saisonnutzung etwas Unterstützung. Bringen Sie vor der Aussaat noch einmal Kompost auf dem Beet aus – diesmal aber nur die Hälfte der Menge pro m2, die Sie zur Frühjahrsdüngung einsetzen. Außerdem sollten Sie den Boden durchdringend wässern, wenn es länger nicht geregnet hat. Danach lockern Sie den Boden für die Aussaat.
(Folge 35-2020)