Bei dem Unkraut handelt es sich um den Portulak (Portulaca oleracea). Portulak stammt aus Afrika und Kleinasien und gehört zur gleichnamigen Familie der Portulakgewächse (Portulacaceae). Diese alte Nahrungs-, Gewürz- und Heilpflanze ist durch den Klimawandel wieder häufiger in unseren Gärten zu sehen. Der Portulak ist nicht nur ein unliebsames Unkraut im Garten, sondern in vielen Ländern ein begehrtes Gemüse. Er schmeckt nussig-säuerlich und enthält viel Vitamin C.
Die Pflanze hat fleischige Blätter und Stängel, wächst flach auf dem Boden und kann innerhalb kürzester Zeit eine Fläche von 50 cm einnehmen. Der Portulak ist eine Wärme liebende, sommereinjährige Pflanze. Zur Keimung benötigt er eine hohe Keimtemperatur (über 20 °C), daher taucht er auch erst im späten Frühjahr auf. Aus den gelben Blütenanlagen, die von Juni bis Oktober erscheinen, entwickeln sich an einer Pflanze bis zu 10.000 Samen, die 30 bis 40 Jahre im Boden lebensfähig bleiben. Die Pflanze bevorzugt einen trockenen, sandigen, kalk- und nährstoffreichen Boden.
Um das Problem im Garten in den Griff zu bekommen, sollte der Portulak auf keinen Fall zur Blüte kommen. Dazu schneiden Sie die kleinen unauffälligen Blüten regelmäßig ab, damit sich die Fruchtkapseln mit den darin befindlichen schwarzbraunen Samenkörnern erst gar nicht bilden können.
Bereits etablierte Pflanzen im Hausgarten sollten Sie mit der Wurzel herausreißen und über den Hausmüll entsorgen. Portulak kann auch mit dem Gasbrenner abgeflammt werden. Durch die hohen Temperaturen werden die Pflanzenteile aufgeheizt, die Zellwände platzen und die Zellflüssigkeit tritt aus. Die Pflanzen vertrocknen und sterben oberirdisch ab. Da die Wurzel im Boden verbleibt, kann sich daraus eine neue Pflanze entwickeln.
Nicht bepflanzte Flächen im Garten fördern die Ausbreitung. Daher sollten Sie kahle Flächen mit Rindenmulch abdecken. Haben sich die Pflanzen bereits zu stark ausgebreitet, hilft nur noch, die obere Bodenschicht mit den darin befindlichen Samen abzutragen und durch neuen Mutterboden zu ersetzen.
Eine chemische Bekämpfung ist im Hausgarten mit zugelassenen Herbiziden unwirksam. Darüber hinaus sollte im Haus- und Kleingarten auf den Einsatz synthetischer Pflanzenschutzmittel möglichst verzichtet werden.
(Folge 32-2020)