An den eingesandten Eibentrieben war weder Krankheits- noch Schädlingsbefall erkennbar, der das Verbräunen der Triebe erklären würde. Es ist daher durchaus möglich, dass die Symptome an Ihren Eiben abiotische Ursachen wie Wasser- und/oder Nährstoffmangel haben. Denn Eiben lieben frische bis feuchte, nährstoffreiche und kalkhaltige Böden. Starke Schwankungen der Bodenfeuchte vertragen sie nicht besonders gut. Rindenmulch unter den Gehölzen ist durchaus von Vorteil. Denn die Mulchdecke wirkt sich ausgleichend auf die Bodentemperatur aus und erhält die Bodenfeuchtigkeit. Bei der Zersetzung des Mulchmaterials wird jedoch Stickstoff gebunden. Das trifft auch für Nadelholz-Schnitzel ohne Rinde zu. Daher muss in jedem Fall zusätzlich gedüngt werden.
Allerdings ist ein organischer Volldünger für eine Düngung im Herbst nicht geeignet. Denn im Herbst sollte man Gehölze grundsätzlich nicht mehr mit Stickstoff düngen, weil sonst die Ausreifung der Triebe gefährdet ist und die Frosthärte leidet. Sie können Ihre Eiben jetzt jedoch noch mit Kalimagnesia versorgen. Kalium fördert die Zellfestigkeit und damit die Frosthärte. Magnesium ist das Zentralatom des Chlorophylls und deshalb für das Blattgrün sehr wichtig. Auch ein zu niedriger pH-Wert des Bodens kann zu Nadelverbräunungen führen. Eiben können zwar auch auf ärmeren und mäßig trockenen, schwach sauren Standorten wachsen, stark saure Böden vertragen sie jedoch nicht. Den pH-Wert und die Nährstoffversorgung Ihres Bodens können Sie durch eine kostenpflichtige Untersuchung bei der LUFA NRW, Nevinghoff 40, 48147 Münster klären lassen. Dafür wird 0,5 l Boden benötigt. Ihren Volldünger können Sie dann im nächsten Frühjahr einsetzen.
Ob die Eiben genügend Wasser bekommen, können Sie am besten mithilfe eines Regenmessers überprüfen. Stellen Sie ihn in der Nähe der Gehölze auf, etwa in 1,50 m Höhe auf. 1 ml im Regenmesser bedeutet 1 l Wasser pro m2. Um den Boden und die Pflanzen bei einem Bewässerungsgang gut zu versorgen, sind je nach Bodenart 10 bis 20 l Wasser pro m2 notwendig. Das sind ein bis zwei volle 10-l-Gießkannen. Bei immergrünen Gehölzen wie den Eiben sollten Sie auch im Winter während längerer Trockenperioden auf eine ausreichende Wasserversorgung achten.