Bei den von Ihnen eingesandten Tieren handelt es sich um Wanzen aus der Familie der Rand- oder Lederwanzen (Coreidae). Wie alle anderen Wanzen (Heteroptera) auch, sind sie durch die typischen Vorderflügel gekennzeichnet. Die vordere Hälfte dieser Flügel ist dick, hornig und kräftig gefärbt, während der hintere Teil durchscheinend und membranös ist. Weiterhin verfügen Wanzen über stechend-saugende Mundwerkzeuge, die als Rüssel ausgebildet sind. Die Entwicklung der Wanzen verläuft als unvollkommene Verwandlung, das heißt, die Larven der Wanzen sehen im Wesentlichen wie die erwachsenen Tiere aus. Die Randwanzen sind zumeist kräftig gebaut, weisen zum Teil recht breite Hinterleibsränder auf und das erste der vier Fühlerglieder ist deutlich dicker als die anderen. Konkreter konnten die beiden Tiere als Vertreter der Art Gonocerus acuteangulatus (Goeze) bestimmt werden. Diese auch als Braune Randwanze bezeichnete Art ist etwa 12 bis 15 mm lang, ihr Hinterleib ist etwas breiter als die Vorderbrust und das zweite und dritte Fühlerglied sind nahezu rund und einheitlich bräunlich gefärbt. Oberseits sind die Tiere braun gefärbt und schwarz punktiert, die Unterseite der Tiere ist von gelblicher bis grüner Farbe. Diese Wanzen ernähren sich wohl durch das Ansaugen verschiedener Früchte. Festgestellt wurde die Art an Faulbaum, Berberitze, Rosen, Wacholder und auch Eichen; die Liste dürfte jedoch noch nicht vollständig sein. Die Braune Randwanze ist in weiten Teilen Deutschlands verbreitet.
Nach den hier vorliegenden Informationen richtet die Braune Randwanze bei den betroffenen Gehölzen keine bedrohlichen Schäden an. Zum Schutz Ihrer Pflanzen dürften also im Allgemeinen keine Maßnahmen erforderlich sein. Die Wanze ist nicht „gefährlich“ für den Menschen. Falls viele Tiere auftauchen und Ihnen lästig fallen, sollten Sie diese zunächst mit einfachen Mitteln zu vertreiben suchen.