An den von Ihnen eingesandten Triebspitzen Ihrer Eibe war weder Krankheits- noch Schädlingsbefall erkennbar. Daher ist nicht auszuschließen, dass abiotische Ursachen wie zeitweilige Trockenheit und/oder Nährstoffmangel für das Absterben der Nadeln verantwortlich sind. Zurückliegende Frostereignisse können eine weitere Ursache sein.
Insbesondere bei trockener und warmer bis heißer Witterung kann Nadelfall auftreten. Unter solchen Bedingungen kommt es vor allem im Frühjahr und Frühsommer zu Schäden. Aber auch infolge längerer trocken-kalter Witterungsperioden im Winter oder Vorfrühling – vor allem in Kombination mit Ostwindwetterlagen und Bodenfrost – treten Schäden auf. Die Nadeln verdunsten dann mehr Wasser, als der Boden nachliefert.
Auch ein Magnesiummangel kann für die Verbräunungen der Nadeln verantwortlich sein. Dazu kommt es vor allem durch einen zu niedrigen pH-Wert des Bodens. Eiben können zwar auch auf ärmeren und mäßig trockenen, schwach sauren Standorten wachsen, stark saure Böden vertragen sie jedoch nicht. Den pH-Wert und die Nährstoffversorgung des Bodens können Sie durch eine Bodenuntersuchung klären lassen. Dafür benötigen Sie etwa 0,5 l Boden.
Grundsätzlich bevorzugen Eiben einen Standort mit einem frischen bis feuchten, nährstoffreichen und kalkhaltigen Boden. Sie lieben Lagen mit einer hohen Luftfeuchtigkeit und einem milden Winterklima. An sonnigen, trockenen oder heißen Standorten leiden sie über die Jahre stark. Auch einen schwankenden Grundwasserspiegel vertragen die Nadelbäume nicht. Dies gilt besonders für ältere Bäume. Daher sollten Sie Ihren Baum während längerer trockener Witterungsperioden (auch im Winter) ausreichend mit Wasser versorgen. Darüber hinaus ist es sinnvoll zu prüfen, ob sich in Bezug auf die Standortfaktoren in den vergangenen Jahren für Ihre Eibe Änderungen, etwa infolge von Baumaßnahmen, ergeben haben.
(Folge 28-2018)