Einige der von Ihnen eingeschickten Rhododendronblätter zeigten Befall mit dem Erreger des Grauschimmels, Botrytis cinerea. Zum Teil waren die Blattspreiten nach unten eingerollt, was ein Hinweis auf Wassermangel ist. Die Krankheitssymptome sind vor allem auf die plötzlich einsetzende Kahlfrostperiode im vergangenen Februar zurückzuführen. Dadurch ist es nicht nur zu Verbräunungen der Blätter, sondern auch zu Rindenrissen gekommen. In der Folge sind die betroffenen Zweige oder möglicherweise die gesamte Pflanze vertrocknet. Die trockenen Zweige sollten Sie jetzt im Sommer nach dem völligen Abtrocknen entfernen.
Der Botrytisbefall auf den Blättern ist als Folge der Frostschäden entstanden. Denn der Grauschimmelpilz tötet geschwächtes Pflanzengewebe, um sich davon zu ernähren. Der Standort Ihrer Rhododendren unter Eichen ist nicht optimal, weil es dort möglicherweise zu schattig ist und die Pflanzen um Wasser und Nährstoffe konkurrieren. Die Bewässerung der Pflanzen in Trockenphasen ist daher nicht nur während der Blütezeit und des Wachstums der jungen Triebe sehr wichtig. Denn Rhododendren verdunsten als immergrüne Pflanzen auch im Winter Wasser. Deshalb müssen sie, wenn der Herbst – wie im vergangenen Jahr – trocken ist, auch zu dieser Zeit ausreichend mit möglichst kalkarmem Wasser versorgt werden. In trockenen Jahren sollten sie während frostfreier Witterungsperioden auch im Winter gewässert werden.
Die geringe Größe der eingesandten Blätter deutet auf eine mangelhafte Nährstoffversorgung hin. Damit Ihre Pflanzen sich gut entwickeln, sind sie auf eine regelmäßige Düngung angewiesen. Die erste Düngung mit einem Volldünger sollte im April erfolgen, eine weitere, geringere Gabe kurz nach der Blüte. Danach sollten keine stickstoffhaltigen Dünger mehr verwendet werden, um das Ausreifen der Triebe nicht zu gefährden. Im Spätsommer können Sie Ihre Rhododendren zur Stärkung dann noch mit einer Patentkaligabe versorgen.